Kommissar Zufall ist ein Ermittler, den die Filmindustrie nur zu gerne bemüht, um umständliche Storykonstrukte zu legitimieren. Aber manchmal schlägt die Realität ähnliche Kapriolen. Roman Polanskis Polit-Thriller „Der Ghostwriter“ schreibt so eine Geschichte mitten aus dem Leben. Der polnisch-französische Regisseur wollte eigentlich Robert Harris‘ Roman „Pompeji“ verfilmen, doch das Projekt zerschlug sich. Auch „Vaterland“ interessierte Polanski, doch dummerweise wurde der Stoff bereits 1994 – offensichtlich ohne Wissen des Star-Regisseurs – verfilmt. Doch davon ließ er sich nicht stoppen. Kurzerhand sattelte Polanski, der ohnehin auf der Suche nach einer Thrillervorlage war, auf Harris‘ 2007er Werk „Ghost“ um. Ein Glücksfall. Denn die Verfilmung „Der Ghostwriter“, der im Wettbewerb der 60. Berlinale läuft, ist ein klassisch-altmodischer Edel-Thriller, der durch Polanskis nuancierte Ins...
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