Charlotte Gainsbourg ist ein gern gesehener Gast in Cannes, ganz gleich, wie ihre Filme ankommen. Während sich Lars von Trier 2009 mit der Presse um die Zumutbarkeit seines „Antichrist" fetzte, strich die anglo-französische Aktrice den Preis als beste Hauptdarstellerin für den Skandalfilm ein. Für ihren Beitrag 2010 gab es sogar sieben Minuten Applaus – und das, obwohl Julie Bertuccellis „The Tree" im Vergleich zur Trier'schen Höllenfahrt ein Spaziergang für die leidensfähige Darstellerin gewesen sein muss. Für das Publikum im Übrigen auch: Bertuccellis Adaption des Judy-Pascoe-Romans „Our Father Who Art In The Tree" ist glattgebügeltes Indie-Kino, das anderthalb Stunden mit der Ausformulierung einer einzigen, platten Metapher beschäftigt ist. Immerhin, angenehm anzuschauen sind die staubig-warmen Panoramen des australischen Outbacks samt der gewohnt überzeugenden Gainsbourg jederzeit. S...
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