1897: Der wegen seiner Homosexualität verurteilte Schriftsteller Oscar Wilde (Rupert Everett) wird aus dem Gefängnis entlassen. Weil das Stigma, ein Schwuler zu sein, immer noch an ihm haftet, flüchtet er nach Paris ins Exil. Dort ertränkt der sensible Künstler seine Sorgen in Alkohol. Er säuft und feiert wie ein Bekloppter, bis er auf einmal mit leeren Taschen dasteht. Sein Liebhaber Lord Alfred Douglas (Colin Morgan), den jeder nur Bosie nennt, überredet ihn, gemeinsam mit ihm für einen längeren Zeitraum nach Neapel zu reisen. Wildes Freunde Reggie Turner (Colin Firth) und Robbie Ross (Edwin Thomas) warnen ihn vor dem jungen Bosie, der vorgibt, viel reicher zu sein als er ist. Als Oscar Wildes Ehefrau Constance (Emily Watson) die finanzielle Unterstützung des Dichters beendet, droht der finanzielle Ruin...
Verleiher Concorde Filmverleih GmbH
Weitere Details
Produktionsjahr2018
FilmtypSpielfilm
Wissenswertes-
Budget-
SprachenEnglisch
Produktions-Format
-
Farb-FormatFarbe
Tonformat-
Seitenverhältnis-
Visa-Nummer-
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Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
3,0
solide
The Happy Prince
Von Andreas Staben
Wenn es in Rupert Everetts Oscar-Wilde-Biopic „The Happy Prince“ auf das Ende zugeht, legt der Regisseur, Drehbuchautor und Hauptdarsteller den herzzerreißenden Finalsatz aus Peter Tschaikowskys Sinfonie Nr. 6 in h-moll über die Bilder. Das Adagio lamentoso, dem die Sinfonie ihren Beinamen „Pathétique“ verdankt, wird hier zum extrem langsam interpretierten Klagegesang für den ruiniert verstorbenen Literaten ganz wie es einst zum Abschiedsgruß des kurz nach Fertigstellung des Meisterwerks verstorbenen Komponisten selbst wurde. Und wenn die Musik uns über den Abspann aus dem Film hinausbegleitet. eröffnen sich weitere Assoziationsfelder, denn so wie Oscar Wilde wegen seiner Homosexualität erst im Gefängnis und dann im Exil landete, so konnte auch Tschaikowsky zur fast gleichen Zeit im Zarenreich seine schwulen Neigungen nicht offen ausleben. Dieses ungemein wirkungsvolle Ende ist das Ende...
Das ist schon ein ziemlicher Zwiespalt: mich hat dieser Film einerseits kalt gelassen was die Inszenierung und den Unterhaltungswert angeht, auf der anderen Seite erfüllt de mich mit Respekt und Mitleid. Respekt für Regisseur und Hauptdarsteller Rupert Everett der wohl einiges an Aufwand Zeit und Energie in dieses Projekt gesteckt hat und es als so unglaublich unverzichtbar und wichtig ansah. Des Weiteren erfinde ich tiefes Mitleid für das ...
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