Wenn man nach 150 Minuten Kino denkt, ein Film sei gleichzeitig zu lang und zu kurz, ist das sicherlich kein befriedigendes Gefühl. Dabei galt John Crowleys Verfilmung von Donna Tartts gleichnamigem, mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnetem Roman „Der Distelfink“ als ganz große Hoffnung für die diesjährige Oscar-Saison. Aber das hatte sich schon Stunden nach der Weltpremiere wieder erledigt, als der Prestige-Film mit unerwartet harschen Kritiken abgewatscht wurde – und am Wochenende drauf legte der gar nicht mal so günstige „Der Distelfink“ (Budget: 45 Millionen Dollar) dann auch noch einen der fünf schlechtesten US-Kinostarts (für einen Film, der in mehr als 2.500 Sälen angelaufen ist) überhaupt hin. Nun waren die Verrisse zum Teil schon sehr erbarmungslos – und trotzdem kann man die Kritiker und das (ausbleibende) Publikum schon verstehen. Regisseur Crowley schafft es nämlich trotz famo...
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