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    Bad Ass 3
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    2,0
    lau
    Bad Ass 3
    Von Christoph Petersen

    Dass der von Danny Trejo („Machete“) mit viel rauem Charisma verkörperte Frank Vega auf einer realen Person aus einem viralen YouTube-Clip basiert, in dem ein rüstiger Rentner in einem Bus in Oakland einen deutlich jüngeren Mann vermöbelt, war in dem B-Movie-Hit „Bad Ass“ von 2012 noch für einige interessante Seitenhiebe auf die dunklen Seiten unserer Internet-Promi-Kultur gut. Doch schon in der ersten Fortsetzung ging diese satirische Ebene vollständig flöten, stattdessen entwickelte sich „Bad Ass 2“ mit dem Hinzustoßen von Danny Glover („Lethal Weapon“) als weiterer Selbstjustiz-Senior Bernie Pope zur typischen Buddy-Action-Komödie. Und damit scheint Regisseur und Autor Craig Moss nun auch sein persönliches Erfolgsrezept gefunden zu haben, denn zumindest in „Bad Ass 3“ bleibt er diesem konsequent treu – nur dass es die Bad Asses diesmal aus Los Angeles in den Süden nach Baton Rouge verschlägt, um dort ihre entführte Freundin Carmen (Loni Love) aus den Händen eines Haufens Rednecks zu befreien (beziehungsweise um den Produzenten die großzügigen Steuernachlässe für Filmdrehs in Louisiana zu sichern).

    Die Selbstjustiz-Story ist sehr lose aus 70er-Jahre-Action-Klischees zusammengekleistert und die „überraschenden“ Bad Guys sind beim ersten Auftauchen sofort durchschaut. Deshalb ist auch die Frage kein Spoiler, ob es überhaupt schon mal einen nicht simulierenden Rollstuhlfahrer in einem Genrefilm gab... Aber man erwartet von diesem Film ja auch in erster Linie, dass Danny Trejo und Danny Glover möglichst viel Bad-Ass-Zeugs abziehen. Doch auch in dieser Hinsicht liefert das Duo nur zur Hälfte: Denn während der Senioren-Humor mit den ständigen Anspielungen auf Bernies Lebertransplantat und Franks Behindertenrente durchaus amüsiert und selbst ihre Wenn-es-nicht-anders-geht-dann-dreschen-wir-den-Anstand-eben-zurück-in-Amerika-Haltung sympathisch wirkt, wenn das Duo für den Weg von einem Redneck-Versteck zum nächsten ganz bescheiden den Bus nimmt, enttäuschen die Actionszenen auf der ganzen Linie.

    Trotz John Amos („Stirb langsam 2“) als drittem Bad Ass wirken die Darsteller bei den Schlägereien geradezu gelangweilt und der wie in allen Teilen der Reihe aus einem anderen Film „geliehene“ Showdown ist diesmal auch eher öde: Nachdem Danny Trejo in „Bad Ass“ noch anstelle von Arnold Schwarzenegger in das Lastwagen-Finale von „Red Heat“ reingeschnitten wurde und sich die Macher für „Bad Ass 2“ großzügig bei Aufnahmen aus „Narrow Margin“ mit Gene Hackman bedient haben, gibt es diesmal leider nur einen – zumindest für heutige Verhältnisse - nicht sonderlich spektakulären Flugzeugabsturz aus Roger Spottiswoodes 1990er-Flieger-Abenteuer „Air America“ mit Robert Downey Jr. und Mel Gibson.

    Fazit: „Bad Ass 3“ fühlt sich ein wenig an wie eine Senioren-Doppelfolge von „Das A-Team“ – diesmal mit gleich drei raubeinig-charismatischen Bad Asses, die zwar über die vernachlässigungswürdige Story, nicht aber über die müden Actionszenen hinwegzutrösten vermögen.

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