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    Ooops! Die Arche ist weg...
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    2,0
    lau
    Ooops! Die Arche ist weg...
    Von Asokan Nirmalarajah

    2014 präsentierte der Bilderstürmer Darren Aronofsky mit der aufwendigen Hollywood-Produktion „Noah“ seine eigenwillige Interpretation der biblischen Erzählung von Noah und seiner Arche. Mit dem von vier europäischen Ländern co-produzierten CGI-Animationsfilm „Ooops! Die Arche ist weg…“ erreicht uns nun eine familienfreundliche Fassung der Geschichte, erzählt aus der Sicht einer putzigen Spezies, die es fast nicht auf das rettende Schiff geschafft hätte: Das Vater-Sohn-Gespann Dave (deutsche Stimme: Christian Ulmen) und Finny (Daniel Kirchberger) gehört zu den bunt gestreiften, großäugigen Nestriern und steht im Mittelpunkt eines witzarmen Abenteuers stark vermenschlichter Tiere, das nicht mehr viel mit Noahs Geschichte zu tun hat. Die Arche wird unter der Regie von Toby Genkel („Thor – Ein hammermäßiges Abenteuer“) und Sean McCormack zum exklusiven Luxusdampfer samt Butleraffen, wo die knuffig-tollpatschigen Rüsseltier-Protagonisten zum romantischen Geplänkel auf das wildkatzenartige Grymps-Duo aus Mutter Kate (Katja Riemann) und Tochter Leah (Maximiliane Häcke) treffen.

    Die religiösen Hintergründe der Sintflut samt Gott werden außen vor gelassen, sodass die verheerende Überschwemmung als naturhistorischer Fakt dasteht - so wie etwa die Eiszeit in den „Ice Age“-Filmen. Überhaupt wirkt „Ooops! Die Arche ist weg…“ mit seiner Mischung aus Slapstick-Humor, Rettung-in-letzter-Sekunde-Katastrophenszenen und redseligen Tierfiguren voller menschlicher Makel wie ein missglückter Euro-Abklatsch der erfolgreichen US-Kinoreihe um Riesenfaultier Sid und Co. Ging es in der Bibel um den Erhalt von Spezies durch Rettung jeweils eines Pärchens, hat man es hier unerklärlicherweise mit Vater-Sohn- und Mutter-Tochter-Duos zu tun, deren vorhersehbare und weitgehend spannungsfreie familiäre Zusammenführung durch lebensgefährliche Abenteuer auf hoher See die Handlung bestimmt. Die familienfreundliche Botschaft des Films wird einem dabei so plump und schematisch vermittelt, dass sie in dieser Form nicht einmal die kindliche Zielgruppe überzeugen dürfte.

    Fazit: Ein bunt animierter, aber komplett fader Abklatsch der „Ice Age“-Filme, in dem wieder mal putzige Tierhelden durch überdrehte Slapstick-Sequenzen hechten, um mehr oder weniger lehrreiche Erkenntnisse über den Wert von Familie und Freunden zu sammeln.

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