Das Motiv des Doppelgängers, der einem Menschen die unverwechselbar geglaubte Identität stiehlt, wird in allen narrativen Formen gerne verwendet: Bereits im früheren 19. Jahrhundert tauchte es in der Literatur auf (etwa in E.T.A. Hoffmans „Die Elixiere des Teufels“) und auch in der Stummfilmära wurde es in dem Gruselfilm „Der Student von Prag“ meisterhaft umgesetzt. Darüber hinaus wird die Idee auch bis heute immer wieder in Filmen aufgegriffen, zuletzt etwa von „Blade Runner 2049“-Regisseur Denis Villeneuve in seinem rätselhaften Thriller „Enemy“ von 2013, in dem Jake Gyllenhaal eine krankhafte Obsession für seinen ihm fremden Doppelgänger entwickelt. Nun legt Regisseur Daniel Goldhaber in seiner Netflix-Original-Produktion „Cam“ nach: In seinem Psychothriller findet sich die als Camgirl arbeitende Protagonistin Lola plötzlich in einem Albtraum wieder, als sie durch eine ihr optisch exa...
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