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    Gewaltiges Sci-Fi-Spektakel ab heute exklusiv auf Netflix: Schade, dass wir diesen Kracher nicht auf der Leinwand zu sehen kriegen!
    Daniel Fabian
    Daniel Fabian
    -Redakteur
    Kino aus aller Welt ist wie reisen, ohne vom Sofa aufzustehen. Fremde Kulturen und neue Sichtweisen – davon kann man nie genug haben.

    Düsterer Alien-Horror, brachiale Roboter Action und Weltuntergangsstimmung – das sind die Elemente, die „Warriors Of Future“ in einem bildgewaltigen Effekt-Feuerwerk vereint. Den chinesischen Blockbuster gibt's seit heute exklusiv auf Netflix.

    In der Vergangenheit schnappte sich Netflix immer wieder die exklusiven Rechte an erfolgsversprechenden Produktionen aus Asien – neben Actionfilmen wie John Woos eher enttäuschendem „Notwehr“ (Hongkong) und dem megabrutalen Martial-Arts-Kracher „The Night Comes For Us“ (Indonesien) stießen bei den Abonnentinnen und Abonnenten vor allem Science-Fiction-Filme auf großes Interesse. Auf bildgewaltige Spektakel wie „Die wandernde Erde“ (China), „Space Sweepers“ oder „Illang: The Wolf Brigade“ (beide Südkorea) folgt nun der nächste Streich: Ab heute könnt ihr „Warriors Of Future“ exklusiv bei Netflix streamen – was sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich bringt.

    Nachteile: Der starbesetzte Blockbuster, der in seiner Heimat China über 100 Millionen Dollar generierte, ist wie gemacht für die große Leinwand, kommt im Heimkino also sicher ein Stück weit weniger brachial daher. Außerdem dürfte der Film in Deutschland eher weniger Aufmerksamkeit bekommen. Zumindest vorerst ist „Warriors Of Future“ nämlich ausschließlich im Originalton (Kantonesisch) oder auf Englisch verfügbar – wenn auch mit deutschen Untertiteln.

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    Vorteile: Dank Netflix finden fernöstliche Großproduktionen wie diese mehr oder weniger ohne Umwege auch nach Deutschland. Dauerte es früher gerne mal mehrere Jahre, bis sich ein hiesiger Verleih fand, sind es dank Netflix heute oft nur wenige Monate. „Warriors Of The Future“ startete beispielsweise erst vergangenen August in den Kinos von Hongkong. Keine vier Monate später gibt's das Effekt-Feuerwerk nun schon frei Haus.

    Darum geht's in "Warriors Of Future"

    Die nahe Zukunft: Erderwärmung, Luftverschmutzung und der Fußabdruck der Menschen treiben den blauen Planeten immer weiter in den Abgrund – bis eines Tages ein Meteorit auf der Erde einschlägt und alles verändert. Denn der trägt außerirdische Sporen in sich, die die Menschen auf den Namen Pandora taufen und die den Erdball langsam zu reinigen beginnen. Das Problem: Das pflanzenähnliche Ungetüm breitet sich rasend schnell aus und tötet alles und jeden, was ihm in die Quere kommt.

    Während die Regierung plant, das Wesen zu vernichten und dabei den Tod von 160.000 Menschen in Kauf zu nehmen, setzt eine tapfere Spezialeinheit jedoch alles daran, einen anderen Weg zu finden. Jedes Menschenleben zählt!

    Bombast-Kino von einem Spezialeffekt-Spezialisten

    „Warriors Of Future“ ist das Regiedebüt von Yuen Fai Ng, der zwar noch nie zuvor einen Film inszenierte, allerdings für die Effekte zahlreicher chinesische Großproduktionen wie „The Warlords“ (mit Jet Li) oder „Bodyguards & Assassins“ (mit Donnie Yen) verantwortlich zeichnete – und man merkt „Warriors Of Future“ die Vergangenheit seines Schöpfers in jeder einzelnen Szene an.

    „Warriors Of Future“ ist ein visuelles Erlebnis, wie bereits der obige Trailer erahnen lässt. Manche Spezialeffekte sind wahrlich herausragend und brauchen sich noch nicht einmal vor der Hollywood-Konkurrenz zu verstecken, anderen sieht man das vergleichsweise geringe Budget von 56 Millionen Dollar zwar an – was aber auch nicht weiter schlimm ist. Denn Yuen Fai Ng bringt die nötige Erfahrung mit, um aus seinen Möglichkeiten das Beste rauszuholen. Und das kann sich wirklich sehen lassen.

    In Sachen Sci-Fi-Action-Horror liefert der Film einige der spektakulärsten und fetzigsten Szenen des aktuellen Filmjahres. Während der Film in zahlreichen Momenten an Hits wie „Iron Man“, „Pacific Rim“ oder auch „District 9“ erinnert, wird Yuen Fai Ng vor allem kreativ, wenn es ans Eingemachte geht – und verleiht dem Film dann mit spannenden Kreaturendesigns, ausgefallenen Kampfchoreographien und spektakulären Kamerafahrten doch noch so etwas wie eine eigene Identität. Hier geht's ordentlich zur Sache – und das macht richtig Bock!

    Wie man es auch vom ein oder anderen Effekt-Spezi aus Hollywood kennt, der sich als Regisseur versuchte, ist aber auch hier nicht alles Gold, was glänzt: Denn ein großer Geschichtenerzähler war hier leider nicht am Werk. Ja, das Grundkonzept ist „mal was anderes“ und genügt auch als Prämisse, um ein opulentes Spektakel einzuläuten, allzu genau sollte man beim Drehbuch allerdings besser nicht hinschauen. Dass die Geschichte nicht aus einer Feder entsprungen ist, sondern von einem Autoren-Trio auf den Weg gebracht wurde, hat in diesem Fall aber wohl nicht unbedingt geholfen…

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    Fans des Hongkong-Kinos dürfen sich aber nicht nur über große Bilder, sondern auch über einige altbekannte Gesichter freuen. Denn „Warriors Of Future“ fährt ein durchaus beachtliches Star-Aufgebaut auf: Mit dabei sind etwa der aus den Johnnie-To-Filmen „Drug War“, „Election“ und „Throw Down“ bekannte Louis Koo, die mit Filmen wie dem „Departed“-Vorbild „Infernal Affairs“ und „2046“ von Meisterregisseur Wong Kar-Wai bekannt gewordene Carina Lau sowie Ching Wan Lau („Mad Detective“).

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