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    Nach "Sonne und Beton": Diese Filme müsst ihr unbedingt schauen
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Pascal liebt das Kino von „Vertigo“ bis „Daniel, der Zauberer“. Allergisch reagiert er allerdings auf Jump Scares, Popcornraschler und den Irrglauben, „Joker“ wäre gelungen.

    Ihr habt euch „Sonne und Beton“ angeschaut und seit nun auf der Suche nach ähnlichen Filmen? Kein Problem. Wir stellen euch einige Titel vor, die ihr nach der Felix-Lobrecht-Adaption sehen müsst!

    Mit „Sonne und Beton“ läuft momentan die Adaption des gleichnamigen Romans von Felix Lobrecht in den Kinos. Darin finden wir uns im Berliner Ortsteil Gropiusstadt wieder, in dem Protagonist Lukas (Levy Rico Arcos) aufwächst. Der Leben hier ist gezeichnet von Gewalt, Kriminalität und Armut. Aber im Block lassen sich auch die schönen Seiten des Erwachsenwerdens entdeckt. Blöd nur, dass Lukas dafür so gar keine Zeit hat, denn bei den örtlichen Dealern steht er mit 500 Euro in der Kreide. Und treibt er das Geld nicht schnellstmöglich auf, gibt es richtig Probleme...

    „Sonne und Beton“ besticht als ungemein authentische, hochgradig temporeiche Milieustudie, die einen Berliner Brennpunkt gekonnt unters Brennglas legt, ohne sich dabei als verkrampfter Problemfilm zu begreifen. Ganz im Gegenteil: Regisseur David Wnendt („Kriegerin“) und Felix Lobrecht, der auch am Drehbuch mitgearbeitet hat, schaffen eine wunderbare Balance aus Feingefühl und Härte. Mehr über die Qualitäten von „Sonne und Beton“ erfahrt ihr in der offiziellen FILMSTARTS-Kritik, die 4 von 5 möglichen Sternen vergeben hat.

    Die offizielle FILMSTARTS-Kritik zu „Sonne und Beton“

    Ihr habt nun aber so richtig Lust, euch nach „Sonne und Beton“ mit Filmen zu beschäftigen, die in ein ähnliches Horn stoßen? Kein Problem. Wir stellen euch nun vier Werke vor, die ihr euch nach der Felix-Lobrecht-Verfilmung anschauen müsst. Einer der Titel fungierte sogar als direkte Inspirationsquelle für David Wnendt und wird in „Sonne und Beton“ mehrfach zitiert.

    "Kids" von Larry Clark

    Kids“ ist ein Meilenstein des Jugendfilms und hat „Sonne und Beton“ merklich beeinflusst. In dem Film von Larry Clark dreht sich alles um die 16-jährigen Telly (Leo Fitzpatrick) und Casper (Justin Pierce), die in New York ihren Alltag damit zu verbringen, Skateboard zu fahren, Alkohol zu trinken, im Park herumzuhängen. Tellys liebstes Hobby ist es aber, Mädchen zu entjungfern. Sein neuestes Objekt der Begierde ist eine 13-Jährige. Doch was Telly nicht weiß: Er ist HIV-positiv.

    Natürlich ist „Kids“ weitaus schonungsloser als „Sonne und Beton“ und verfolgt auch den Ansatz, Jugendliche auf das Thema Aids aufmerksam zu machen. Allerdings ist Larry Clark hier auch ein klassischer Stimmungsfilm gelungen, der die Jugendlichen dabei zeigt, wie sie in den Tag leben, welche Sorgen sie haben und wie intim Freundschaften hinter all der Gewalt und den Oberflächlichkeiten sein kann. Die Szene in „Sonne und Beton“, in der Lukas und seine Kumpels oberkörperfrei auf der Couch kiffen, ist definitiv ein „Kids“-Zitat.

    "La Haine" von Matthieu Kassovitz

    La Haine“ ist ein Monument des 1990er-Jahre-Kinos. Ein wutschnaubendes Protokoll über soziale Ungerechtigkeit in den Vorstädten von Paris. Mathieu Kassovitz hat hier einen modernen Klassiker geschaffen, der Jugendliche auf der ganzen Welt maßgeblich beeinflusst hat. Er fühlt sich in die Lebenswelt der Heranwachsenden ein, ohne zu moralisieren. Stattdessen lässt man sich als Zuschauer*in mit den Protagonisten treiben und dennoch führt das Geschehen nie in die Banalität. Am Ende nämlich geht es um die „vergessenen“ Menschen und ihre tagtäglichen Kämpfe.

    In unserem Interview mit David Wnendt zum Kinostart von „Sonne und Beton“ hat uns der Regisseur verraten, dass er „La Haine“ liebt und die Dynamik des französischen Kultfilms eine der größten Inspirationen für „Sonne und Beton“ gewesen ist. Es lohnt sich also durchaus, beide Filme zeitnah hintereinander zu schauen, um nicht nur inhaltliche, sondern auch inszenatorische Parallelen zu entdecken.

    "Knallhart" von Detlev Buck

    Mit „Knallhart“ verfilmte Detlev Buck den gleichnamigen Roman von Gregor Tessnow. Darin wird das Leben des 15-jährigen Michael Polischka (David Kross) geschildert, der zusammen mit seiner Mutter (Jenny Elvers) aus dem gut situierten Berliner Stadtteil Zehlendorf in den sozial schwachen Bezirk Neukölln zieht (Gropiusstadt aus „Sonne und Beton“ ist übrigens ein Ortsteil von Neukölln). Kaum angekommen, wird Michael von Erol (Oktay Özdemir) immer wieder drangsaliert, bis er den Drogendealer Hamal (Erhan Emre) kennenlernt. Michael denkt, den Demütigungen so entkommen zu können, merkt dabei nicht, wie er in einen Strudel der Gewalt gerät.

    Wie auch „Sonne und Beton“ schildert „Knallhart“ den täglichen Überlebenskampf der Bewohner*innen in Neukölln. Dabei ist die Erzählung nicht ganz so dynamisch und authentisch, wie es David Wnendt mit seinem Film gelungen ist, doch mit „Knallhart“ bekommt man auf jeden Fall einen weiteren interessanten Milieu-Film aus Deutschland zu sehen, der die Lebensumstände in einem sozial schwachen Stadtteil mit der nötigen Schonungslosigkeit zum Ausdruck bringt.

    "Mid90s" von Jonah Hill

    Mid90s“ wirkt wie ein Film von Larry Clark, nur deutlich zahmer. Jonah Hill möchte nicht aufrütteln, sondern setzt die Zuschauer*innen in eine Art Zeitkapsel, die geradewegs zurück in die titelgebenden 1990er-Jahre führt. Im Zentrum steht dabei der 13-jährige Stevie (Sunny Suljic), der sich mit den Jungs aus dem örtlichen Skaterladen anfreundet und damit in eine völlig neue Welt, bestehend aus Partys, Mädchen, Ärger mit der Polizei und Skaten abtaucht.

    Auch „Mid90s“ ist ein klassischer Stimmungsfilm, dem es weniger um eine handlungsorientierte Geschichte geht, sondern viel mehr um ein ganz spezielles Lebensgefühl. Das ist ungemein authentisch und ziemlich sympathisch, weil „Mid90s“ eben auch über einen hervorragenden Cast verfügt. Und wenn man so möchte: Das Ende von „Sonne und Beton“ könnte auch ein „Mid90s“-Zitat sein. Die Hommage an die Freundschaft jedenfalls ist der Motor von beiden Filmen.

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