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    "Indiana Jones 5": Gibt es das Rad des Schicksals wirklich?
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Pascal liebt das Kino von „Vertigo“ bis „Daniel, der Zauberer“. Allergisch reagiert er allerdings auf Jump Scares, Popcornraschler und den Irrglauben, „Joker“ wäre gelungen.

    Zum fünften Mal begibt sich Dr. Henry Jones aka Indiana Jones nun auf die Suche nach einem sagenumwobenen Artefakt. Im neuesten Teil der Reihe dreht sich alles um das Rad des Schicksals. Aber was steckt eigentlich dahinter?

    In jedem „Indiana Jones“-Teil muss sich Dr. Henry Jones (Harrison Ford) auf ein waghalsiges Abenteuer begeben, um ein oftmals mystisches Artefakt zu bergen, welches – im besten Fall – dann in einem Museum landen wird. In „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ dreht sich alles um die titelgebende Apparatur, für die laut Film Archimedes verantwortlich sein soll. Mit diesem Rad sollen sogar Zeitreisen möglich sein. Kein Wunder, dass die Nazis (angeführt von Mads Mikkelsen) das Objekt schnellstmöglich in ihre Finger bekommen möchten, um die Geschichte des Zweiten Weltkriegs neu zu schreiben.

    Dabei stellt sich nun natürlich die Frage, ob es das Rad des Schicksals wirklich gibt und was hinter der sagenumwobenen Erfindung eigentlich steckt. Hintergrund ist der sogenannte Mechanismus von Antikythera (oder Antikythera-Mechanismus), der als ältester Computer der Welt gilt. Die aus Dutzenden Bronzerädern und jeder Menge kleinen Fragmenten bestehende Maschine war im funktionstüchtigen Zustand in der Lage, Mond- und Sonnenfinsternisse vorherzusagen.

    Archimedes als Erfinder vom Antikythera-Mechanismus?

    Erst 2014 wurde herausgefunden, dass der Antikythera-Mechanismus wohl aus dem Jahr 205 vor Christus stammt. Ursprünglich ging man davon aus, dass die Entwicklung erst 50 bis 100 Jahre später stattgefunden hatte. Wie es heißt, soll Archimedes zwar nicht der Erbauer gewesen sein, doch der geniale Grieche hat womöglich sehr wichtige Vorarbeiten geleistet, um den Mechanismus erst möglich zu machen. Dass beim Umgang mit dem Rad in „Indiana Jones 5“ natürlich nicht alles historisch stichhaltig ist, versteht sich von selbst. Künstlerische Freiheiten gehören aber einfach dazu.

    Aus welcher Zeit der Antikythera-Mechanismus wirklich stammt, ist bislang noch nicht in Gänze aufgeklärt. Studien verfolgen die Hypothese, dass die Apparatur NICHT auf griechischer Trigonometrie fußt (diese gab es 205 vor Christus noch gar nicht), sondern arithmetische Methoden aus dem alten Babylon verwendet. Da es immer noch zu wenig Wissen über die griechische Astronomie gibt, konnte der wahre Hintergrund (sowie der echte Erbauer) des Rads bislang noch nicht aufgeklärt werden.

    Letztlich kann man aber sehr wohl sagen, dass es das Rad des Schicksals bzw. den Antikythera-Mechanismus tatsächlich gibt. Ob dieser die gleichen Fähigkeiten besitzt, wie „Indiana Jones 5“ im Finale deutlich macht, darf hingegen angezweifelt werden. Letztlich werden wir es aber wohl nie erfahren, da der Mechanismus unvollständig und damit nicht mehr einsatzfähig in einem Schiffswrack vor der griechischen Insel Antikythera um 1900 geborgen wurde. Die Überreste könnt ihr euch im Archäologischen Nationalmuseum in Athen anschauen.

    "Indiana Jones 2" sollte eigentlich Horrorfilm werden – doch Steven Spielberg hat verhindert, dass wir diese Version jemals zu sehen bekommen!

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