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    "Oppenheimer": Diese Szene mit Albert Einstein hat Christopher Nolan nur erfunden – aber sie ist unglaublich wichtig!
    Björn Becher
    Björn Becher
    -Mitglied der Chefredaktion
    Seit mehr als 20 Jahren schreibt Björn Becher über Filme und Serien. Hier bei FILMSTARTS.de kümmert er sich um "Star Wars" - aber auch um alles, was gerade im Kino auf der großen Leinwand läuft.

    Die Beziehung zwischen Albert Einstein und J. Robert Oppenheimer ist ein zentraler Aspekt in Christopher Nolans „Oppenheimer“. Sie prägt vor allem das Finale entscheidend. Doch eine der Begegnungen der beiden im Film fand nicht statt.

    Universal Pictures

    Wenn am Ende von „Oppenheimer“ herauskommt, was die von Cillian Murphy verkörperte Titelfigur mit Albert Einstein (Tom Conti) am Teich der Elite-Uni Princeton besprochen hat, ist das der niederschmetternde Schlusspunkt des Dramas. Warum mich diese Szene so mitgenommen hat, habe ich bereits hier in einem ausführlichen Artikel erklärt:

    Das Ende von "Oppenheimer" erklärt: Darum ist es das erschütterndste Finale aller Zeiten

    Dieses Gespräch zwischen Oppenheimer und Einstein fand wirklich statt – auch wenn natürlich nicht überliefert ist, was die beiden da exakt besprochen haben. Das Gespräch in Christopher Nolans Film nimmt aber Bezug auf eine frühere Unterhaltung – und diese hat der Regisseur erfunden.

    Als zu einem frühen Stadium der Entwicklung der Atombombe die Sorge umgeht, dass sich beim ersten Zünden im Rahmen des Trinity-Tests die ganze Atmosphäre entzünden und die Welt am Ende explodieren könnte, bringt Oppenheimer in Nolans Film die Rechnungen des Kollegen Edward Teller (Benny Safdie) zu Einstein. In Wirklichkeit konsultierte er in dieser Frage aber nicht das legendäre Genie, sondern mit Arthur Compton einen anderen Nobelpreisträger.

    Einstein statt Compton – ein wichtiger Schachzug

    In einem Interview mit der New York Times bestätigte Cristopher Nolan, dass es eine bewusste Entscheidung gewesen ist, das Gespräch von Compton zu Oppenheimer zu schieben. Eine Rolle dürfte dabei sicher gespielt haben, dass Nolan mit Arthur Compton, der von einem Außenposten in Chicago am Manhattan-Projekt arbeitete, nicht noch mal eine komplett neue Figur einbauen wollte.

    Der Regisseur führt aber vor allem ins Feld, dass Einstein eine Persönlichkeit ist, welche das Publikum kennt. Zudem sei die Beziehung von Einstein und Oppenheimer einer der fundamentalen Bestandteile seines Films - und diese wird durch das Gespräch noch einmal vertieft.

    Hätte Nolan die Szene bei der korrekten Person gelassen, hätte es meiner Ansicht nach „Oppenheimer“ unnötig aufgeblasen. Es hätte ja zusätzlich zu dieser Szene noch eine weitere gebraucht, die Compton erklärt – und es hätte vor allem eine gebraucht, die Oppenheimer und Einstein gemeinsam im Umgang zeigt. So erfüllt diese Szene gleich mehrere Funktionen auf einmal. Zudem hilft die Veränderung, weil Nolan dann in der finalen Szenen direkt und wirkungsvoll zum Punkt kommen kann. Das Weglassen von Compton und das Zuschreiben dieser Szene zu Einstein macht all das aus dramaturgischer Sicht effektiver...

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