Mein Konto
    Heute im TV: Der größte Flop von Bruce Willis ‒ eine totale Katastrophe und trotzdem unglaublich spaßig!
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    „Hudson Hawk“ ist vor allem als legendärer Flop in die Filmgeschichte eingegangen, doch tatsächlich hat der wilde Genre-Mix einiges zu bieten. Wer wissen will, wie Action, Slapstick und Musical zusammengehen, sollte also unbedingt ZDFneo einschalten!

    Für Bruce-Willis-Fans war es ein Schock, als 2022 bekannt wurde, dass der „Stirb langsam“-Star an frontotemporaler Demenz leidet (einer seltenen Form von Frühdemenz). Seine Schauspiel-Karriere war damit ein für allemal beendet – und auch für die Flut von drittklassigen B-Filmen, in denen Willis zuletzt mit lustlosen Zwei-Minuten-Auftritten irritiert hatte, gab es nun eine traurige Erklärung: Der Schauspieler wollte möglichst viel Geld verdienen, solange es ihm überhaupt noch möglich war.

    Seine absolute Blütezeit hatte Willis von den späten 80ern bis zu den frühen 2000er Jahren, von seinem Durchbruch als John McClane im ersten „Stirb langsam“-Film bis hin zu M. Night Shyamalans Mystery-Doppelschlag mit „The Sixth Sense“ und „Unbreakable“. Doch auch in seinen erfolgreichsten Jahren musste der 68-Jährige so manchen Rückschlag hinnehmen.

    In den 90er Jahren hat Willis nicht nur Hits wie „Pulp Fiction“, „Das fünfte Element“ oder „Armageddon“ aneinandergereiht, sondern auch ein paar ziemlich üble Flops verkraften müssen: Die Satire „Fegefeuer der Eitelkeiten“ von Meisterregisseur Brian De Palma rasselte am Box Office ebenso durch wie der Actionfilm „Tödliche Nähe“. Und auch den Erotik-Thriller „Color Of Night“ wollte trotz nacktem Bruce Willis kaum jemand sehen. Am schlimmsten hat es aber einen anderen Film getroffen: „Hudson Hawk – Der Meisterdieb“ (1991), der als einer der größten Misserfolge aller Zeiten gilt …

    … und der heute um 22.10 Uhr auf ZDFneo zu sehen ist! In Kanada und den USA spielte der Film von Michael Lehmann („Heathers“) gerade einmal 17 Millionen Dollar ein – und das bei einem Budget von 65 Millionen! Weltweit brachte es „Hudson Hawk“ immerhin auf ein Einspielergebnis von 97 Millionen Dollar – was ihn vor der Total-Katastrophe bewahrte, aber natürlich längst nicht zum Erfolg machte. Erst vier Jahre später kam der Film durch Video-Verkäufe allmählich in die Gewinnzone.

    Zusätzlich zum Desinteresse des Publikums hagelte es vernichtende Kritiken (noch heute bringt es „Hudson Hawk“ bei der US-amerikanischen Kritiken-Sammelseite Rotten Tomatoes gerade mal auf 32 Prozent an positiven Bewertungen), und bei den Goldenen Himbeeren wurde die Actionkomödie mit drei Preisen „geehrt“, darunter für den Schlechtesten Film.

    Doch hat „Hudson Hawk“ all die Häme eigentlich verdient? Wenn es nach dem Autor dieser Zielen geht: auf keinen Fall!

    Deshalb ist "Hudson Hawk" ein großer Spaß

    Willis spielt in „Hudson Hawk“ den gleichnamigen Meisterdieb, der aus dem Gefängnis entlassen wird – und prompt von der Mafia den Auftrag erhält, eine wertvolle Da-Vinci-Statue zu stehlen. Was er nicht weiß: Hinter dem Auftrag steht ein durchgedrehtes Millionärs-Ehepaar, das noch viel gefährlichere Pläne hat. Zudem heftet sich die Kunstspezialistin und Geheimagentin Anna (Andie MacDowell) an seine Fersen, die sich schon bald in den Profi-Einbrecher verliebt...

    Klingt nach einem handelsüblichen Gaunerfilm? Mitnichten! „Hudson Hawk“ ist ein wirklich einmalig wilder Genre-Mix – und vermutlich ist ihm damals genau das zum Verhängnis geworden. Der Film setzt sich, für einen Mainstream-Film eher unüblich, zwischen sämtliche Stühle und bringt zusammen, was auf den ersten Blick absolut nicht zusammengehört: „Hudson Hawk“ ist ein Heist Movie, aber auch eine cartoonhafte Slapstick-Komödie. Er ist ein (zeitweise ziemlich spektakulärer) Actionfilm, aber auch – ein Musical!

    Tatsächlich schmettern Willis und sein Co-Star Danny Aiello während ihrer Einbrüche unter anderem den durch Bing Crosby berühmt gewordenen Song „Swinging On A Star“ – möglicherweise ein Versuch von Willis, seine Gesangskarriere voranzubringen (Ende der 80er Jahre veröffentlichte er zwei mittelerfolgreiche Alben unter dem Alias Bruno). Oder einfach eine von vielen heute nur schwer erklärbaren Seltsamkeiten, die dem Film seinen schlechten Ruf einbrachten, ihn in Wahrheit aber erst zu dem großen Spaß werden lassen, der er ist. Einen geradinigen Krimi kann schließlich jeder drehen!

    Wer sich selbst ein Bild davon machen will, ob „Hudson Hawk“ nun die kolportierte Vollkatastrophe ist oder ein unfassbar unterhaltsames Durcheinander, sollte heute Abend also unbedingt ZDFneo einschalten!

    *Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.

    facebook Tweet
    Ähnliche Nachrichten
    Das könnte dich auch interessieren
    Back to Top