"Die beste Filmschlacht, die je gedreht wurde": Für Martin Scorsese ist sie weder in "Braveheart" noch in "Gladiator" zu finden, sondern in diesem Film

Martin Scorsese ist nicht nur eine lebende Regielegende, sondern auch ein Cineast durch und durch. In einem neuen Interview hat er einmal mehr über seine Lieblingsfilme und Einflüsse gesprochen – und über die in seinen Augen beste Schlachten-Sequenz.

In „Gangs Of New York“ (2002) hat Martin Scorsese selbst Erfahrungen mit der Inszenierung von Schlachten und Massenszenen gesammelt. Anlässlich des nahenden Kinostarts seines neuen Epos „Killers Of The Flower Moon“ (FILMSTARTS-Chefredakteur Christoph Petersen vergibt in seiner Kritik 4,5 von 5 Sternen!) hat der „GoodFellas“-Schöpfer über Filme gesprochen, die ihn geprägt haben – und in diesem Zuge auch verraten, welche Kino-Schlacht er für die allerbeste hält.

„Citizen Kane“ habe sein Leben verändert, so Scorsese. Der Debütfilm von Orson Welles ist schon in vielen Kritiker-Listen auf den ersten Platz der besten Filme aller Zeiten gewählt worden, und Scorsese ist mit Sicherheit nicht die einzige Regielegende, die sich von dem Klassiker hat inspirieren lassen. Doch es gibt noch mindestens einen weiteren, weit unbekannteren Film von Orson Welles, der bei Scorsese großen Eindruck hinterlassen hat.

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„Ich denke, wenn man sich Welles' Karriere ansieht, sollte man sich auf ,Falstaff' konzentrieren“, so Scorsese. „Falstaff“ war 1965 nach „Macbeth“ (1948) und „Othello“ (1952) seine dritte Shakespeare-Verfilmung, und wie in den beiden Filmen davor war der Regisseur selbst in der Titelrolle zu sehen.

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„Es gibt so viele verschiedene Ebenen in diesem Film“, erzählt Scorsese weiter. „[Welles] hat dieses Shakespeare-Stück außergewöhnlich inszeniert. Was die Actionszenen angeht, so ist die beste Schlachtsequenz, die je gedreht wurde, in ,Falstaff' zu finden.“ Die von Scorsese erwähnte Szene findet im zweiten Teil des Films statt, als sich Harry – der Sohn des Königs Henry IV. – dazu entschließt, im Namen seines Vaters in die Schlacht von Shrewsbury zu ziehen.

„Ich weiß, dass die Leute, die ,Braveheart' drehten, die Szene studiert haben, und ich selbst habe sie auch studiert. Es ist anders als bei Eisenstein, anders als bei ,Alexander Newski' oder ,Panzerkreuzer Potemkin'. Es hat nie etwas Vergleichbares gegeben.“

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Auch von anderen Filmen schwärmt Scorsese in dem Interview ausgiebig, darunter Werken von King Vidor und Billy Wilder. Während sich seine Aufzählung ziemlich nach Film-Kanon anhört, kann der „Shutter Island“-Regisseur mit dem Konzept von Top-10-Listen allerdings nach eigener Aussage nicht sonderlich viel anfangen.

„Im Laufe der Jahre habe ich immer wieder versucht, Listen mit Filmen zu erstellen, die ich persönlich als meine Lieblingsfilme betrachte“, so der 80-Jährige, der zurzeit seinen siebten Film mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle plant. „Aber dann stellt man irgendwann fest, dass das Wort ,Liebling' viele verschiedene Bedeutungen hat. Es gibt die Filme, die uns am meisten beeindruckt haben, Filme, die wir einfach gerne immer wieder sehen, und die Filme, die wir immer wieder sehen und uns trotzdem jedes Mal neue Erfahrungen bieten. Sie sind also vielfältig. Und ich bin immer ein bisschen gegen die Top 10.“

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Dieser Artikel ist in ähnlicher Form bereits bei unserer französischen Schwesternseite AlloCiné erschienen.