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    TV-Tipp: Robert Downey Jr. hat Marvel zwar hinter sich gelassen, aber in DIESE Rolle muss er endlich zurückkehren!
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Sein erster Kinofilm war Disneys „Aladdin“. Schon in der Grundschule las er Kino-Sachbücher und baute sich parallel dazu eine Film-Sammlung auf. Klar, dass er irgendwann hier landen musste.

    Seine Ära als Tony Stark ist vorbei und dank „Oppenheimer“ wird er womöglich bald Oscar-Gewinner. Doch was steht noch für Robert Downey Jr. an? Unser Autor hofft, dass der Schauspieler endlich ein neues „Sherlock Holmes“-Abenteuer nachreicht!

    Superstar Robert Downey Jr. hat eine bewegte Karriere hinter sich: Er erntete eine frühe Oscarnominierung für „Chaplin“, war Publikumsliebling in „Ally McBeal“ und spielte im (nach eigenen Aussagen) „schlechtesten Actionfilm aller Zeiten“ mit. Er galt als wandelndes Geschäftsrisiko und war Dreh- und Angelpunkt des Marvel Cinematic Universe. Das hat er zwar wieder hinter sich gelassen, dafür buhlt er derzeit dank „Oppenheimer“ um einen Oscar. Ganz gleich, wie das Rennen ausgeht:

    Viele Fans (darunter der Autor dieses Textes) hoffen, dass Downey Jr. bald darauf den lang erwarteten nächsten „Sherlock Holmes“-Teil dreht. Im TV könnt ihr nun eure Erwartungen schüren, denn Kabel eins zeigt heute, am 5. Februar 2024, ab 20.15 Uhr den ersten „Sherlock Holmes“-Teil mit Downey Jr in der Titelrolle und Jude Law als seinem treu-frustrierten, schnippischen Partner Watson. Wenn ihr den humorvollen Action-Krimi zu einem anderen Zeitpunkt sehen möchtet: „Sherlock Holmes“ ist derzeit auf Netflix abrufbar.

    "Sherlock Holmes": Wie für Downey Jr. gemacht

    Sherlock Holmes wirkt zwar wie neben der Spur und halst sich unnötigen Ärger auf – trotzdem ist er ein überragender Detektiv. Daher fühlt er sich herausgefordert, als der Frauenmörder Lord Blackwood (Mark Strong) von schwarzer Magie schwadroniert und behauptet, nach seiner Exekution so richtig loszulegen. Da alsbald wirklich eine neue Mordserie beginnt, besteht Handlungsbedarf. Keine Zeit für geordnete Spurensuche...

    Unter Guy Ritchies Regie wird Sherlock als schroffer Tänzer zwischen den Subkulturen interpretiert: Er bewegt sich wie ein ungehobelter Kneipenschläger, der einem Feingeist der Boheme die Klamotten geklaut hat. Und obwohl er in seinen Nahkampf-Rangeleien auf den ersten Blick überfordert, ungehobelt und unkonzentriert wirkt, ist er ein fokussierter Kampfkunst-Meister.

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    Ähnlich verhält es sich in seinem Umgang mit Künsten, Fachwissen und, wenn er sie an sich heranlässt, Mitmenschen: Hinter einem groben, den Konventionen widersprechenden Auftreten verbirgt sich ein nuancierter Kern, der zur Hingabe fähig ist. Kurzum: Eine Rolle, wie gemacht für Robert Downey Jr.! Dennoch erarbeitet er sich die kauzigen Sympathiepunkte nicht im Alleingang.

    Er ist von einem aufgeweckten Cast umgeben, der ihm Steilvorlagen liefert, und ebenso von ihm allerhand Chancen erhält, zu glänzen. Wie Rachel McAdams als neckisch-stilvolle Diebin und Betrügerin Irene Adler, die in dieser „Sherlock Holmes“-Version Verflossene, Vertrauensperson und ins Dubiose leitende Verführerin zugleich ist. Oder Kelly Reilly als Watsons Herzensdame Mary Morstan, die Sherlock mit Würde und Pfeffer kontert.

    Und selbstredend ist da noch Watson – den Law ebenso kultiviert-elegant wie schlagfertig interpretiert, ohne die typische Holmes-Watson-Dynamik auszuhebeln: Seine Mischung aus Ärger, Ver- und Bewunderung ist genauso ausgeprägt wie gewitzt. Zudem haben Law und Downey Jr. spürbare Freude daran, die Fantasie der Fans anzufachen, die zwischen den Figuren mehr erahnen...

    Eine Kneipenschlägerei der Stilelemente

    Das eklektische Element dieser Sherlock-Interpretation setzt sich audiovisuell fort: Sie spielt in einem Viktorianischen London, das durch den industriellen Wandel aufgerüttelt wird. Elektrizität, Dampfmaschinen und mit hübschen Mustern bezirzende Behaglichkeit reiben sich beständig, womit Ritchie gekonnt eine sprunghafte Aura generiert.

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    Noch dazu verleihen erhalten gebliebene, gotische Bauten einzelnen Schauplätzen Theatralik. Diese nutzt Ritchie, um Zweifel zu streuen, ob etwas an Blackwoods Okkultismus dran ist. Und obwohl dynamischer Schnitt, rasante Kameraschwenks sowie Zeitlupen und Zeitraffer im Zusammenspiel mit einer ironisch-süffisanten Attitüde alldem postmodernen Schmiss verleihen: Verwunderlich viel an „Sherlock Holmes“ ist historisch akkurat – darunter Sherlocks Brille im Steampunk-Look!

    Untermalt wird all dies punktgenau vom exzentrisch-schrägen Score des Oscar-Preisträgers Hans Zimmer. Der mischt Popcornkino-Pomp mit allerlei Dissonanzen und ausgefallenen Arrangements auf – etwa mittels eines lädierten Pub-Klaviers und Schrammel-Violinen. Musik, als wäre man nachts im sündigsten Viertel Londons unterwegs und verlöre sich im Flair des ausgelassenen Müßiggangs.

    Schade, dass sich die Reihe nach dem zweiten Teil selbst dem Müßiggang hingegeben hat. Dabei gibt es längst Pläne für „Sherlock Holmes 3“, und alles hängt davon ab, dass Downey Jr. seinen Terminplan entsprechend ordnet. Bleibt nur, auszurufen: Robert, mach Tempo!

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