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    Streaming-Tipp: Einer der besten Actionfilme von Jean-Claude Van Damme – den es ohne "Stirb langsam" nie gegeben hätte
    Daniel Fabian
    Daniel Fabian
    -Redakteur
    Fasziniert und berührt werden, aber auch ein stückweit über sich selbst erfahren – darin besteht für Daniel die Magie des Kinos.

    Jean-Claude Van Damme ist einer der größten Action-Stars aller Zeiten – der seine Hochzeit zweifelsohne in den 90ern hatte. Damals bekam er sogar seinen ganz eigenen „Stirb langsam“ spendiert, den wir euch heute ans Herz legen wollen.

    Mit „Stirb langsam“ schuf John McTiernan 1988 einen Actionfilm-Klassiker für die Ewigkeit – der bis heute als einer der größten Meilensteine des Genres gilt und nicht nur ein mittlerweile fünf Filme umfassendes Franchise lostrat, sondern auch eine ganze Reihe von Trittbrettfahrern nach sich zog. Ob nun der „Stirb langsam im Zug“ („Alarmstufe: Rot“), der „Stirb langsam im Bus“ („Speed“) oder die beiden „Stirb langsam im Flugzeug“-Vertreter „Con Air“ und „Air Force One“, die sogar im selben Jahr in die Kinos kamen. Plötzlich musste überall langsam gestorben werden.

    Während jene prominenten Nachfolger aber auch sehenswert sind, kam es auch zu vielen Rip-offs, die man sich sparen kann – sowie zu vereinzelten Vertretern, die fast ein wenig in Vergessenheit geraten sind und nie die Anerkennung bekamen, die ihnen zusteht. Zum Beispiel Sudden Death“, der „Stirb langsam im Eishockeystation“ – mit Jean-Claude Van Damme!

    Der Film, den ihr aktuell bereits für einen schmalen Taler bei Amazon Prime Video streamen oder auch auf DVD und Blu-ray* erwerben könnt, gilt in Fankreisen als einer der besten des belgischen Actionstars – sowie als eines der Highlights unter den zahllosen „Stirb langsam“-Kopien überhaupt. Und das auch völlig zu Recht. Dabei hätte es die Muscles from Brussels beinahe gar nicht im Film zu sehen gegeben...

    Schwarzenegger, Willis & Stallone erteilten "Sudden Death" eine Absage

    Terroristen nutzen das Eishockey-Finalspiel, um sich den Vizepräsidenten der USA (Raymond J. Barry) vorzunehmen: Wenn dieser nicht in kürzester Zeit einen Milliardenbetrag auf ihr Konto überweist, wird das Stadion mitsamt tausender Zuschauerinnen und Zuschauer in die Luft gejagt. Der Einzige, der ihnen jetzt noch einen Strich durch die Rechnung machen kann, ist der wagemutige Feuerwehrmann Darren McCord (Jean-Claude Van Damme) – dessen Kinder im Publikum sitzen und ausgerechnet den Drahtziehern hinter dem Anschlag in die Arme laufen...

    Von der ursprünglichen Vision für „Sudden Death“ sind im finalen Film nur noch die groben Story-Eckpfeiler zu sehen. Denn eigentlich legte Randy Feldman („Tango & Cash“, „Metro“) das Projekt als Actionkomödie an, die an eine Parodie grenzt. Nach Aussagen des Drehbuchautors landete von seinen Ideen allerdings nur noch eine einzige Szene – die, in der sich Van Damme mit einem Pinguin-Maskottchen kloppt – im Film. Abgesehen davon hätten wir aber auch fast einen ganz anderen Star in der Hauptrolle gesehen:

    Arnold Schwarzenegger, Sylvester Stallone und auch Bruce Willis waren ursprünglich die Wunschkandidaten für die Hauptrolle. Arnie hatte allerdings gerade erst „True Lies“ und „Junior“ am Stück gedreht, Willis war mit dem dritten „Stirb langsam“ beschäftigt und Stallone gefiel das Skript ganz einfach nicht. Die nächstlogische Wahl: natürlich Jean-Claude Van Damme!

    Macht einfach Bock – auch heute noch!

    Regisseur Peter Hyams, der mit Van Damme ein Jahr zuvor auch schon „Timecop“ drehte, zeigt in „Sudden Death“ eigentlich nichts, was man nicht schon mal gesehen hätte. Sieben Jahre nach „Stirb langsam“ machte sich der Regisseur aber nicht nur McTiernans Prämisse zu eigen, sondern versetzte das Konzept auch mit einem Hauch Selbstironie. Und so ist die Van-Damme-Version nicht nur ein großes, brachiales Action-Spektakel, das sich von seinem „Original“ nicht zu verstecken braucht (der Film verschlang ein für damalige Verhältnisse durchaus beachtliches Budget von 35 Millionen Dollar), sondern zugleich eine augenzwinkernde Mischform aus kompromisslosem Reißer und launigem Heldenkino.

    Ob „Sudden Death“ damit vielleicht sogar Van Dammes bester Film ist oder ob doch eher „Bloodsport“ oder „Harte Ziele“ die Nase vorne haben, entscheidet am Ende jede*r für sich selbst. Fakt ist aber: Wer das „Stirb langsam“-Original kennt und liebt, macht auch hier nichts verkehrt. Auch weil Kult-Mime Powers Boothe („Sin City“) Alan Rickmans Hans Gruber alle Ehre macht und einmal mehr zeigt: Großes Helden-Kino ist am Ende auch nur so gut wie seine Schurken!

    Übrigens: Mit „Welcome To Sudden Death“ ist 2020 sogar ein Remake des Films entstanden – das ebenfalls mit einem Martial-Arts-Künstler in der Hauptrolle punkten kann: Michael Jai White („Undisputed II“). Die Kritiken zur Neuauflage fallen jedoch bescheiden aus, sodass wir euch stattdessen eher zu jenen Filmen raten, die mittlerweile Peter Hyams Sohn John mit Van Damme gedreht hat: „Universal Soldier: Regeneration“ und „Universal Soldier: Day Of Reckoning“ bieten richtig satte Direct-to-Video-Action der alten Schule.

    WTF?! Jean-Claude Van Damme und der ukrainische Präsident spielten gemeinsam in einem "Napoleon"-Film

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