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    Michael Bay dreht doch keinen "Pulp Fiction" und wurde zu "Transformers 3" verdonnert

    Es wäre durchaus interessant gewesen: Vor zwei Jahren sprach Regisseur Michael Bay über seine Idee, einen kleinen Gangsterfilm im Stile von "Pulp Fiction" zu machen. Nun gab er zu, diese Idee unter Alkoholeinfluss geäußert zu haben. Stattdessen konzentriere er sich jetzt auf einen erfolgreichen dritten Teil der "Transformers"-Reihe.

    Im Sommer 2009 kam "Transformers - Die Rache" in die Kinos und wurde von den Kritikern bei lebendigem Leib geröstet. Die schlechten Kritiken und zahlreiche Auszeichnungen mit der Goldenen Himbeere – unter anderem in der Kategorie Schlechtester Film – hinderten das weltweite Publikum jedoch nicht daran, sich den Sci-Fi-Actioner in Scharen anzusehen und ihm ein überragendes weltweites Einspielergebnis von rund 836 Millionen US-Dollar zu bescheren. Zwei Monate vor dem Kinostart des Action-Quarks meldete sich Regisseur Michael Bay jedoch mit einer interessanten Aussage zu Wort…

    Der Filmemacher sprach über seine Pläne, vor "Transformers 3" ein Jahr zu pausieren und einen kleinen Film im Stile von "Pulp Fiction" zu drehen. Was waren das für neue Töne vom König des Big-Budgets und ohrenbetäubenden Krawumms? Michael Bay beschrieb das Projekt folgendermaßen: "Ich mache vielleicht einen kleinen Film zwischen den beiden großen. Er basiert auf einer wahren Geschichte und ist sehr lustig. Es ist eine düstere Komödie." Die Filmidee basierte offenbar auf einem Artikel der Miami News mit dem Titel "Pain & Gain" über die wahre Geschichte einer Gruppe steroidmissbrauchender, dämlicher Bodybuilder, die sich an Erpressung und Kidnapping versuchten und dabei natürlich grandios scheiterten. Manchmal schreibt das wahre Leben eben doch die skurrilsten Geschichten und für einen Filmplot hört sich das gar nicht mal schlecht an. Aber was ist aus diesem für Bay doch recht ungewöhnlichen Projekt geworden?

    Nichts. In der aktuellen Ausgabe des Magazins Empire distanzierte sich Bay deutlich von dieser Idee und gab zu, ziemlich betrunken gewesen zu sein, als er darüber sprach. Außerdem habe Paramount doch recht deutliche Überzeugungsarbeit geleistet, damit er das Projekt fallen lässt. Denn für Paramount gibt es eine viel ertragreichere Kuh zu melken: den dritten Teil der "Transformers"-Reihe mit dem Titel "Transformers: Dark of the Moon". Bay: "Ich hatte einen oder zwei Martini intus, als ich über diesen 'kleinen' Film sprach und außerdem sagte der Chef von Paramount zu mir, er werde gefeuert, wenn er kein großes Franchise abliefere. Das ist schon richtig, das Filmgeschäft befindet sich in einer Krise und so ein großer Film beschafft immerhin rund 2.000 Jobs. Ich sagte also: 'Okay, ich machs, solange ich mich kreativ irgendwie dafür begeistern kann'."

    Und Bay hat offensichtlich ganz konkrete Vorstellungen darüber, welche Voraussetzungen der dritte "Transformers"-Film erfüllen muss, damit er sich dafür "kreativ begeistern" kann. Er erstellte eine Liste mit Regeln, die der neue Drehbuchautor Ehren Kruger ("Scream 3") zu beachten hatte:

    1.    Kein Sand

    2.    Kein dümmlicher Humor, sondern ein ernsterer, erwachsenerer Ansatz

    3.    Wenn Roboter sterben, sterben sie auch wirklich und es wird gezeigt

    4.    Es kommen keine Personen zurück

    5.    Die Roboter sollen wieder mehr Gewicht im neuen Film bekommen, da sie in Teil zwei vermisst  wurden. Sie sollen eine stärkere Hintergrundgeschichte und mehr Pathos bekommen.

    Das hört sich nach handfesten Regeln an, die "Transformers: Dark oft he Moon" um Meilen besser als seinen Vorgänger machen könnten. Was meint ihr?

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