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    Von Aliengöttern und dem Sündenfall: Verwirrung um Synopsis zu Ridley Scotts "Prometheus"

    Kaum erhielt io9 eine angebliche Synopsis zu "Prometheus", veröffentlichte 20th Century Fox ein Dementi und eine sehr allgemein gehaltene Logline. So sei die "geleakte" Synopsis ein gewaltiger Irrtum. Jedoch enthält sie sehr interessante Details, die sich mit kürzlich getroffenen Aussagen des "Alien"-Schöpfers decken.

    Frei erfundenes Plot-Potpourri oder aus Ridleys Notizbuch kopiert? Ganz aus der Luft gegriffen ist die von Io9 veröffentlichte Synopsis nicht. Teile der Inhaltsangabe scheinen durchaus zutreffend, zum Beispiel sagte Ridley Scott ("Alien", "American Gangster") auf der Cine Europe in Amsterdam kürzlich selbst, dass "Prometheus" der Name des Raumschiffes ist und dass die fiktive Weyland Corporation zu Themen eine Expedition startet, die auch in der vorliegenden Synopsis vorkommen. Natürlich könnte ein erfinderischer Anonymus diese Details nur eingearbeitet haben – oder aber die Synopsis ist authentisch. Alles ist soweit möglich – der fragliche Inhalt füllt die von 20th Century Fox nachgeschickte Logline nicht unkreativ aus. Trotz oder gerade wegen des Dementi ist sie einen Blick wert.

    Zunächst einmal die offizielle Logline: "Der visionäre Filmemacher Ridley Scott kehrt zu dem Genre zurück, das er mitdefinierte, indem er das Urmuster eines epischen Science-Fiction-Settings schuf. Der Film nimmt ein Team von Wissenschaftlern und Forschern auf eine aufregende Reise mit, die ihre physischen und psychischen Grenzen austestet und sie in eine weit entfernte Welt verschlagen wird, in der sie Antworten auf unsere tiefsinnigsten Fragen und das ultimative Rätsel des Lebens entdecken werden."

    Die Synopsis von io9 in deutscher Übersetzung:

    "Die Erde im Jahre 2058. Archäologische Grabungen in Afrika fördern außerirdische Artefakte zu Tage, die zeigen, dass Menschen von einer fortgeschrittenen Alienrasse (den Spacejockeys) genetisch konstruiert wurden. Diese Aliengötter 'terraformierten' auch die Erde, um sie für ihre humanoiden Schöpfungen bewohnbar zu machen. Unter den Funden sind Koordinaten zu der Heimatwelt der Aliengötter, zum Paradies. Monate später schießt die Weyland Corporation das Raumschiff PROMETHEUS und seine Crew ins tiefe All, um erstmals Kontakt aufzubauen. Dank Überlichtgeschwindigkeit tritt die PROMETHEUS ein paar Jahre später ins Sternensystem Zeta Riticuli ein. Die Menschen werden von ihren Schöpfern begrüßt und dann in eine unheimliche, aber faszinierende Welt mitgenommen. Die Aliengötter sind stolz auf ihre 'Kinder', auf ihre erste Schöpfung, die eine so hohe Intelligenz entwickelt hat.

    Als Zeichen ihrer Anerkennung teilen sie ihre erstaunlichen, auf der Biologie basierenden Technologien mit den Menschen. Aber einem Teammitglied der PROMETHEUS ist das nicht genug. In einem heimtückischen Akt stiehlt er den 'Bio-Quellcode' für die Terraformation, eine Technologie, die für alle göttliche Kraft grundlegend ist und die die Menschen den Aliens gleichstellen könnte. Die Aliengötter mögen Wissenschaftler sein, sie sind aber auch unbarmherzige Eroberer, Weltenzerstörer, die die Menschen nicht als gleichrangig akzeptieren. Sie lassen ihre Lieblings-Biowaffe auf die flüchtige Besatzung los, eine Kreatur, die vor der Kolonialisierung anderer Welten zur 'Sanierung' eingesetzt wird. Aber etwas geht dabei schief und die Menschen schaffen es, die Biowaffe gegen ihre Schöpfer zu richten. Dabei erschaffen sie eine intelligentere, gemeinere und größere Brut Eingeweide fressender Kreaturen. Kreaturen, die den Niedergang des Paradieses einläuten werden. Die Überlebenden der Besatzung von PROMETHEUS schafft es, den verdammten Planeten zu verlassen.

    Ihnen auf der Spur ist ein Aliengott, der überlebt hat, in einem sehr vertraut wirkenden Schiff, mit einer ultimativen Mission: den Zorn der Götter auf die Erde entsenden."

    Obwohl sich "Prometheus" mitten im Dreh befindet, ist von offizieller Seite noch keine einzige konkrete Info zur Story an die Öffentlichkeit gereicht worden. Scott selbst sagte lediglich, dass die Schiffsreise eine metaphorische Reise sei, welche die Infragestellung der Götter thematisiert. Die NASA und der Vatikan seien sich darin einig, dass der heutige Fortschritt der Menschen ohne etwas fremde Hilfe mathematisch so gut wie unmöglich sei. Für die Story hat sich Scott von Ideen des sehr umstrittenen Schriftstellers und Prä-Astronautikers Erich von Däniken inspirieren lassen.

    Ganz gleich, ob die Synopsis echt ist oder gefälscht – man kann sie mögen oder nicht. Trifft sie euren Geschmack?

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