Platz 28
„Hacksaw Ridge“
Mel Gibson, USA 2017
Ausgerechnet einen Pazifisten präsentiert uns Regisseur Mel Gibson als Held eines blutig-brutalen Kriegsfilms, aber es ist gerade dieser scheinbare Widerspruch, der „Hacksaw Ridge“ so faszinierend macht: Desmond Doss (ein Karrierehoch für Andrew Garfield) wächst als streng gläubiger Siebenter-Tags-Adventist im ländlichen Virginia auf. Als die USA in den Zweiten Weltkrieg eintreten, will er als Sanitäter unbedingt seinen Beitrag leisten, verweigert aber den Dienst an der Waffe, denn vom sechsten Gebot „Du sollst nicht töten“ kann es für ihn keine Ausnahme geben. Zunächst tritt der sture junge Mann gegen die US-Militärbürokratie an und ertrotzt sich gegen alle Widerstände seinen Marschbefehl an die Front. Dort vollbringt er in der Hölle der Schlacht von Okinawa geradezu übermenschliche Heldentaten und rettet 75 seiner Kameraden das Leben. Gibson, der sich schon in „Apocalypto“ und „Die Passion Christi“ als ein Spezialist für die schonungslos-ausdrucksstarke Darstellung von Gewalt profiliert hat, setzt Doss ein kompromisslos brutales, unbändig intensives und pointiert stilisiertes Denkmal.
