Unter seinem Geburtsnamen war Christian Gerhartsreiter wohl zeit seines Lebens nur den wenigsten bekannt: Seit der im bayerischen Siegsdorf geborene Mann 1978 im Teenageralter in die USA auswanderte, nahm er verschiedenste falsche Identitäten an. Das ging so weit, dass er an der Wall Street schließlich als Clarke Rockefeller bekannt wurde. Der amerikanische Journalist Mark Seal erzählt den Werdegang des Betrügers in seinem 2011 erschienenen Roman „Der Mann, der Rockefeller war: Aufstieg und Fall eines bayerischen Hochstaplers“. Unter dem Originaltitel „The Man In The Rockefeller Suit“ ist seit einiger Zeit bei Fox Searchlight Pictures eine Verfilmung in Arbeit.
Dafür scheint nun ein Hauptdarsteller gefunden: Benedict Cumberbatch befindet sich Deadline zufolge in Verhandlungen um den Part. Mit Buchverfilmungen und Biopics kennt sich der Brite ohnehin bestens aus: Nicht nur spielte er in der Vergangenheit entsprechende Rollen (etwa „The Imitation Game“), besonders seine künftigen Projekte sind davon geprägt: Demnächst ist er etwa als Thomas Edison in „The Current War“ zu sehen, außerdem stieß er gerade zum Cast der Romanadaption „How To Stop Time“.
Federführend bei „The Man in the Rockefeller Suit“ ist Produzent Donald De Line („Ready Player One“), das Drehbuch stammt von David Bar Katz. Wie Deadline berichtet, hat das Projekt bei Searchlight mittlerweile oberste Priorität. Die Suche nach einem passenden Regisseur läuft auf Hochtouren. Der 2016 beteiligte Pablo Trapero („El Clan“) ist nicht mehr im Spiel. Zu einem früheren Zeitpunkt waren bereits Scott Walles und „Black Mass“-Regisseur Scott Cooper als Kandidaten im Gespräch. Beide Vorhaben verliefen allerdings im Sand.
Der „The Man In The Rockefeller Suit“-Protagonist Christian Gerhartsreiter verbüßt aktuell übrigens eine lebenslängliche Haftstrafe. Die entsprechende Verurteilung ereilte ihn nicht etwa wegen multipler Identitätsfälschungen, sondern wegen des 1985 begangenen Mordes am Sohn seiner einstigen Vermieterin. Schon zuvor befand er sich allerdings im Gefängnis, da er nach einer Scheidung (verursacht durch seinen Namensschwindel) das Sorgerecht für seine Tochter verlor und diese daraufhin kidnappte. Stoff für einen Kinofilm bietet das Leben Gerhartsreiters allemal...
