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    "Losgelöst" von Realität: Netflix-Chefs äußern sich zu harschen "Bright"-Kritiken

    Die Verantwortlichen des Streaming-Dienstes Netflix machen in einem deutlichen Statement auf den Widerspruch zwischen Kritikermeinung und Publikumserfolg beim kurz vor Weihnachten 2017 veröffentlichten Fantasyfilm „Bright“ aufmerksam.

    Netflix

    Die Netflix-Eigenproduktion „Bright“ von „Suicide Squad“-Regisseur David Ayer kam bisher bei den Usern des Streaming-Dienstes ausgezeichnet an: Elf Millionen US-Amerikaner sahen das urbane Fantasywerk mit Will Smith und Joel Edgerton als Cop-Duo innerhalb der ersten Tage nach Veröffentlichung allein auf ihren TV-Geräten. Die Kritiker weltweit verrissen den Actioner größtenteils, so erreicht „Bright“ auf Rotten Tomatoes etwa einen desaströsen Score von nur 27 Prozent positiven Kritiken und auch wir hier bei FILMSTARTS vergeben in unserer „Bright“-Kritik lediglich 2,5 von 5 möglichen Sternen. Die Netflix-Führungsetage holte angesichts dieser Diskrepanz nun ordentlich gegen die zahlreichen negativen Rezensenten aus (via Variety): „Die Kritiker sind ganz schön losgelöst vom Massengeschmack“, ließ etwa Netflix-CEO Reed Hastings am gestrigen 22. Januar 2018 verlauten.

    Bright

    Netflix-Programmchef Ted Sarandos sprang seinem Chef zur Seite. Er erklärte sinngemäß, dass Filmkritiker zwar eine wichtige Rolle im künstlerischen Prozess spielen würden, jedoch relativ wenig Ahnung von den kommerziellen Aussichten eines Filmes hätten. Sarandos bezeichnete Kritiker allgemein dann auch als eine „erlesene Gruppe von Social-Media-Influencern, die sich an ein spezielles Publikum wenden.“

    Die Netflix-Oberen sind sich demnach sicher: Wenn viele Zuschauer einen Film anschauen, ist das ihrer Meinung nach ein verlässlicherer Gradmesser dafür, ob dieses Werk gelungen ist. Programmchef Sarandos wies in diesem Zusammenhang auch auf den exzellenten Publikums-Wert von 86 Prozent für „Bright“ auf Rotten Tomatoes hin.

    "Bright" beflügelt Netflix zu mehr Film-Releases

    Der Streaming-Gigant Netflix wird sich also an die Zuschauerzahlen als Gradmesser für Qualität halten. Und da „Bright“ in dieser Hinsicht ein Erfolg auf ganzer Linie ist (das Sequel ist auch schon beschlossene Sache), wird Netflix auch seine derzeitige Strategie beibehalten, sich weiter die Rechte an Filmen zu sichern, die wohl sonst im Kino gelandet wären - oder aber diese gleich in Eigenregie zu produzieren.

    Bis zu 80 Neu-Veröffentlichungen sollen im Laufe des Jahres 2018 auf Netflix landen, wie Programmchef Sarandos durchblicken ließ. Nicht jedes neue Werk wird dabei vom Kaliber her so groß und teuer wie „Bright“ sein, etwa planen die Programm-Verantwortlichen auch („kleinere“) Indie-Werke im Stile von „Fremd in der Welt“ mit Elijah Wood ein. Das Roadmovie war 2017 erst ein Erfolg beim Sundance Film Festival und landete dann direkt, ohne vormaligen Kinovertrieb, bei dem Streaming-Service. Doch gerade der Volltreffer mit dem teuren „Bright“ wird, so Sarandos, den Weg ebnen für noch mehr zukünftige Netflix-Produktionen dieses Kalibers und in dieser finanziellen Größenordnung.

    Bright 2“ wird frühestens Ende 2018 bei Netflix landen, wahrscheinlicher ist ein Release im Laufe des Jahres 2019.

     

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