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    Fans wollen mit 200 Millionen Dollar ein "Star Wars 8"-Remake drehen ... und Hollywood macht sich über sie lustig

    Kommt eine neue Version von „Star Wars 8: Die letzten Jedi“? An dieser arbeiten eigener Aussage zufolge ein paar „Produzenten“, die auch schon über 60 - oder auch 200 - Millionen des Budgets gesammelt haben wollen. Hollywood reagiert mit Spott...

    Lucasfilm Ltd.

    Unter remakethelastjedi.com findet sich die Vorstellung eines Projekts, das sich auf den ersten Blick aberwitzig anhört: Es soll ein Remake von „Star Wars 8: Die letzten Jedi“ gemacht werden. Die dahinter steckenden Fans der Saga von George Lucas behaupten, „ein Team von Produzenten“ zu sein oder an der Seite zu haben, die das Budget für das Remake tragen wollen. Trotzdem bitten sie aber auch Fans um Spenden. Mit mindestens zehn Dollar kann man sich beteiligen, aber auch 10.000 Dollar können gegeben werden.

    Angeblich seien so schon über 60 Millionen Dollar beisammen. Allerdings ist diese Summe mit Vorsicht zu genießen. Denn im Gegensatz zu ähnlichen sogenannten Crowdfunding-Projekten auf Plattformen wie Kickstarter, wo man bei Zusage einer Unterstützung auch direkt das Geld zahlen muss (und es bei Scheitern des Projekts zurückbekommt), kann hier jeder mit einer (Fake-)E-Mail-Adresse einfach sagen, er gebe Geld – ohne irgendeine Konsequenz.

    Und wie schon kurz in unserer Einleitung anklang: Eigentlich behaupten die Macher ja (auf Twitter sogar wiederholt), dass sie selbst das gesamte Budget von 200 Millionen Dollar schon haben. Warum brauchen sie also diese angeblichen Fan-Spenden?

    Das sind die Pläne der Macher

    Die Organisatoren der Aktion behaupten trotz dieses Widerspruchs, es ernst zu meinen. Es gehe ihnen darum, eine Version von „Die letzten Jedi“ zu erschaffen, die „allgemein akzeptiert“ werde, wie sie in einer Reihe von Tweets ausführen.

    Dafür wollen sie nicht nur Ratschläge der Fans annehmen, die die Version von Regisseur Rian Johnson ablehnen. Wer „Die letzten Jedi“ liebt, soll sich auch beteiligen können. Jeder könne am Drehbuch mitschreiben. Die beste Geschichte soll durch diese Schwarmintelligenz entstehen, das sei schließlich besser als ein Autor, der alleine in seinem Raum sitzt.

    So reagiert Rian Johnson

    Was „Star Wars 8“-Regisseur Rian Johnson von der Idee hält, machte er mit einem Tweet deutlich, in dem er mit ganz viel „Bitte“-Bekundungen, seiner Hoffnung Ausdruck verleiht, dass die Macher ihr Ziel erreichen und das Remake produzieren können.

    Natürlich ist das ironisch gemeint. Auf die Erklärung eines anderen Twitter-Nutzers, dass er damit doch nun Aufmerksamkeit auf dieses Vorhaben lenkte, erklärte der Regisseur, dass er das bedacht habe, aber die Aktion sei einfach nur „so blöd“.

    Spott von Seth Rogen und James Gunn

    Auch andere Filmemacher reagierten auf die Aktion und ließen dabei mehr als deutlich Spott durchscheinen. „Guardians Of The Galaxy“-Regisseur James Gunn amüsiert scheinbar vor allem der Fakt, dass es wirklich Leute gibt, die glauben, dass da draußen „eine Gruppe von Produzenten“ existiert, die zu viel Geld auf der hohen Kante habe. Er nehme gerne 300 Millionen Dollar, um ein Remake eines Films zu machen, der noch kein Jahr alt ist. Man solle ihn bitte anrufen.

    Noch mehr Mühe gab sich Seth Rogen. Der Comedian ließ sich auf eine kleine Unterhaltung mit den Betreibern des Twitter-Kanals zu dem Remake-Projekt ein. Er sei „ein bisschen verwirrt, was das Ziel der Aktion ist“, begann er seine Unterhaltung und schloss sogleich an: „Ihr wollt wirklich 200 Millionen Dollar für ein Remake von ,Die letzten Jedi' ausgeben? Und irgendjemand gibt euch das Geld? Verstehe ich nicht!“

    Auf die Antwort, dass die Produzenten das Geld ja nicht geben, sondern „investieren“, bohrte Rogen nach und wollte wissen, wie man Investoren bekomme, „ohne Drehbuch oder Stars oder einen Regisseur oder auch nur die legale Möglichkeit, den Film zu machen“. Schließlich seien das „in der Vergangenheit sehr wichtige Elemente“ gewesen, so sein spöttischer Kommentar.

    Da mussten die Macher eingestehen, dass sie natürlich keine Rechte haben, aber denken, dass sie mit der Aufmerksamkeit für das Projekt einen Termin bei Disney bekommen, um sich dann dort die Rechte zu sichern. Das führte bei Seth Rogen zu noch mehr „Verwirrung“. Das Kopfschütteln ist bei seinen weiteren Tweets mehr als deutlich zu bemerken, vor allem ist Rogen auch verwirrt, ob diese angeblichen Investoren nun bereits existieren oder nicht.

    Eine Antwort erhielt er von den Machern ohnehin nicht mehr. Dafür wies ihn ein Fan darauf hin, dass diese wohl auf Drogen seien. Rogen verlieh trotzdem noch einmal seiner Hoffnung Ausdruck, die Strategie vielleicht irgendwann doch noch zu verstehen. Schließlich könne er sie eines Tages dann vielleicht selbst nutzen, um Geld für Filme aufzutreiben.

    Und wenn schon Drogen ins Spiel gebracht werden, ist auch der Weg zu dem Begriff nicht mehr weit, der wohl am besten auf das angebliche „Star Wars 8“-Remake passt: eine Schnapsidee!

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