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    2018 ist der Anteil von Regisseurinnen bei Hollywood-Produktionen noch weiter gesunken

    Die allgemeine Aufbruchsstimmung und von Frauen inszenierte Hits wie „Wonder Woman“ haben nicht dazu geführt, dass Studios verstärkt auf Regisseurinnen setzen. Bei anderen Schlüsselstellen der Filmproduktion sieht es nur etwas besser aus.

    Dr. Martha Lauzen von der San Diego State University hat am gestrigen Donnerstag einen umfangreichen Report mit dem Titel Celluloid Ceiling veröffentlicht, in dem sie die Beteiligung von Frauen in der Filmindustrie analysiert. Für den inzwischen bereits große mediale Beachtung findenden Report hat sie die 250 einspielstärksten Filme des Jahres 2018 auf die Beteiligung von Frauen in den Schlüsselrollen (neben Regisseurinnen also etwa auch Produzentinnen oder Kamerafrauen) hin untersucht.

    Herausgekommen ist dabei, dass Frauen im vergangenen Jahr 20 Prozent aller solcher Stellen bekleideten (ein leichter Anstieg um zwei Prozent im Vergleich zu 2017). Zugleich wurden aber nur acht Prozent der Filme von Frauen inszeniert. Das ist ein Rückgang um drei Prozent im Vergleich zu 2017 – und der Wert liegt sogar unter dem des Jahres 1998, als immerhin neun Prozent der Filme von Regisseurinnen stammten.

    Was bedeutet das?

    Nun liegt ein Rückgang um drei Prozent, gerade bei solch kleinen Zahlen, absolut im Bereich der üblichen Schwankungen. Man kann also nicht unbedingt daraus ablesen, dass es für Regisseurinnen in Hollywood schwieriger geworden sei. Was sich aber sehr wohl erkennen lässt, ist, dass es zumindest keine signifikante Steigerung des Regisseurinnen-Anteils gegeben hat, wie man sie sich nach den Bekenntnissen vieler Studios zur Diversität sowie etwa des Erfolgs von „Wonder Woman“ (der von Patty Jenkins inszenierte Film war 2017 der dritterfolgreichste Kinostart am US-Box-Office) durchaus hätte vorstellen können. Es scheint also aktuell noch so, als würde die Selbstverpflichtung der Studios zumindest im Fall der Regisseurinnen überhaupt nicht greifen.

    Es gibt noch immer keinen Hinter-der-Kamera-Beruf, in dem der Frauenanteil auch nur annähernd 50 Prozent beträgt. Am höchsten ist der Anteil bei den Produzenten (26 Prozent) beziehungsweise bei den Ausführenden Produzenten (21 Prozent). Leichte Zuwächse gab es zudem bei Komponistinnen (+3%), Sound-Schnittmeisterinnen (2%) und Sound-Designerinnen (+1%).

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