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    "Der Goldene Handschuh": Was wurde eigentlich aus dem St.-Pauli-Ripper Fritz Honka?

    Fatih Akins Serienmörder-Film „Der Goldene Handschuh“ ist starker Tobak (FSK ab 18 Jahre) und beruht auf wahren Begebenheiten, zeigt aber natürlich nicht alles. Wie ging es im realen Leben mit dem vierfachen Mörder Fritz Honka weiter?

    Warner Bros.

    Achtung: Text enthält SPOILER zum Film

    Fatih Akin verfilmt mit der Serienmörder-Ballade „Der Goldene Handschuh“ den gleichnamigen, preisgekrönten Bestseller von Heinz Strunk. Darin schildert der Hamburger Regisseur das Leben und die schockierenden Taten des alkoholabhängigen Hilfsarbeiters Fritz „Fiete“ Honka (gespielt von Jonas Dassler), der zwischen 1970 und 1975 im Hamburger Stadtteil St. Pauli vier Frauen auf bestialische Weise tötete und anschließend zerstückelte. Das Epizentrum seines Wirkens war die berüchtigte Kaschemme Der Goldene Handschuh auf dem Hamburger Berg in St. Pauli. Zumindest drei seiner Opfer verstaute er zwischen den Wänden seiner Wohnung in Hamburg-Ottensen. Da am Ende des Films keine Texttafeln über das weitere Schicksal Honkas aufklären, fassen wir die wichtigsten Fakten zusammen.

    Wie es mit Fritz Honka weiterging

    Aufgeflogen ist der Mörder Honka am 17. Juli 1975, als in seiner Mietwohnung in der Zeißstraße 74 ein Feuer ausbrach und die Feuerwehr auf Leichenteile von drei verwesenden Frauen stieß. Honka kam in Haft und gestand am 29. Juli 1975 seine Taten.

    Der Strafprozess fand 1976 beim Landgericht Hamburg statt, am 20. Dezember 1976 wurde Honka wegen Mordes in einem Fall und Todschlags in drei Fällen zu insgesamt 15 Jahren Haft verurteilt und die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus angeordnet, weil der Täter wegen seines geistigen Zustands vermindert schuldfähig war. Kurz vor der finalen Verhandlung widerrief Honka übrigens sein Schuldeingeständnis und behauptete, sich nicht mehr erinnern zu können.

    Der Goldene Handschuh

    1993 wurde Honka aus der psychiatrischen Haft entlassen und lebte unter neuem Namen als „Peter Jensen“ in einem Altenheim in Scharbeutz unerkannt. Er litt unter Wahnvorstellungen und verstarb am 19. Oktober 1998 im Alter von 63 Jahren im Krankenhaus Ochsenzoll in Hamburg-Langenhorn. Als Hauptgrund gilt seine jahrelange Alkoholsucht.

    Warner Bros.

    Das waren Fritz Honkas Opfer

    • Gertraud Bräuer (42), Friseurin und Gelegenheitsprostituierte. Vermutlich im Dezember 1970 getötet. Kopf, Brüste, Hände und Beine wurden abgetrennt und am 2. November 1971 auf einem nahen Firmen-Schrottplatz entdeckt.
    • Anna Beuschel (54), Hausfrau und Prostituierte. Ermordet 1974. Honka lernte sie im Goldenen Handschuh kennen, erdrosselte die Frau in seiner Wohnung und verstümmelte die Leiche, die er anschließend im Dachboden verstaute.
    • Frieda Roblick (57), Prostituierte. Ermordet im Dezember 1974. Honka tötete sie, nachdem Roblick ihn bestohlen hatte.
    • Ruth Schult (52), Prostituierte. Ermordet 1975. Sie stammt auch aus der Stammkundschaft des Goldenen Handschuh, zog bei Honka ein und bekam eines Tages einen Kornflasche über den Kopf geschlagen. Anschließend strangulierte Honka sie, trennte Beine, Brüste, Ohren, Nase und Zunge ab.

    „Der Goldene Handschuh“ läuft seit dem 21. Februar 2019 in den deutschen Kinos.

     

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