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    "Avengers 4: Endgame": Arbeit am Film war "absolut höllisch"

    Für den Marvel-Doppelschlag aus „Avengers 3: Infinity War“ und „Avengers 4: Endgame“ wurden die Cutter Matthew Schmidt und Jeffrey Ford vor eine fast unmögliche Aufgabe gestellt. Diese meisterten sie mit Bravour, aber auch unter immensem Druck.

    The Walt Disney Company

    Die Brüder Joe Russo und Anthony Russo sind nicht das einzige Duo, das mit der Arbeit an „Avengers 4: Endgame“ alle Hände voll zu tun hatte. Auch die beiden Cutter Jeffrey Ford und Matthew Schmidt, die auch für den Schnitt bei zahlreichen anderen MCU-Filmen verantwortlich zeichnen und mit der Aufgabe betraut wurden, „Infnity War“ und „Engame“ direkt hintereinander fertigzustellten, standen vor einer absoluten Mammutaufgabe. In einem Interview mit Business Insider verrieten die beiden, was es bedeutet, zwei Filme dieser Größenordnung gleichzeitig zu bearbeiten und welcher immense Druck auf ihren Schultern lastete.

    BI-Redakteur Jason Guerrasino, der sich mit Schmidt und Ford unterhalten hat, merkt im Vorwort zu seinem Interview an, dass der Tonfall der Cutter zwar grundsätzlich stolz gewesen sei, man jedoch spürte, dass die Arbeit an „Endgame“ für beide auch eine Grenzerfahrung im negativen Sinn gewesen sein muss. „Die Stimmung wandelt sich von heiter zu ernst und ihre Beschreibungen füllen sich mit Worten wie ‚Schinderei‘, ‚Druck‘ und ‚heftig‘“, heißt es dort.

    Die Materialschlacht bei "Infinity War" und "Endgame"

    Die Arbeit an „Infinity War“ begann für Schmidt und Ford im Januar 2017, zwei Jahre lang begleiteten sie die Produktion des Marvel-Mega-Doublefeatures. Dabei mussten sie niederschmetternde 900 Stunden an Rohmaterial bearbeiten, aus dem am Ende zwei epische Blockbuster geschmiedet werden sollten.

    „Es war ein gigantischer Haufen an Film. Drei, manchmal vier Abteilungen haben tagtäglich Material rausgepumpt. Und darin ist das Motion-Capture-Bildmaterial noch nicht inbegriffen“, so Ford.

    Drehen und Schneiden gleichzeitig

    Um die massive Ladung an Arbeit bewältigen zu können, teilten sich die Cutter ihre Zuständigkeitsbereiche untereinander auf. Während Ford noch tief in der Post-Produktion von „Infinity War“ steckte, werkelte Schmidt schon an dem verfügbaren Material zu „Endgame“, noch während der Film gedreht wurde.

    Vor allem letzteres sei den Russo-Brüdern sehr wichtig gewesen. So konnten die Regisseure bereits während des Drehprozesses sehen, wie ihr Material im fertigen Film aussieht und wirkt. Bereits eineinhalb Wochen nach Beendigung der Dreharbeiten von „Endgame“ konnten Schmidt und Ford so sogar schon eine erste Schnittfassung des kompletten Filmes präsentieren.

    "Höllische" Postproduktion

    Über die Herausforderung, beide Filme rechtzeitig und in der erwarteten Qualität fertigzustellen, berichtet Ford:

    „Wir haben jeden Tag geschnitten, wir haben Dinge verfeinert, ausgeklügelt, was wir neu drehen und was wir fertig machen. Es war ein ständiger Prozess aus Vorproduktion. Produktion und Postproduktion und das gleichzeitig für fast ein gesamtes Jahr. Als dieses Jahr des Wahnsinns dann vorbei war, haben wir dann direkt mit der absolut höllischen, schier unmöglichen Postproduktionshase angefangen, die von Januar bis April gereicht hat, wo wir dann ‚Infinity War‘ abgegeben haben. Das war eine der heftigsten Phasen, die ich jemals beim Filmemachen erlebt habe, und ich habe an ein paar echt verrückten Filmen gearbeitet.“

    Das Endergebnis von Ford und Schmidts Strapazen kann sich zwar sehen lassen. Bedenkt man den ganzen Stress und persönlichen Druck, unter dem die Crew bei der Fertigstellung eines Hollywood-Blockbusters dieser Größe steht, entsteht jedoch auch unweigerlich ein höchst bitterer Beigeschmack beim popcornsüßen Sehvergnügen.

    „Avengers 4: Endgame“ läuft derzeit in den deutschen Kinos und hat immer noch gute Chancen, zum erfolgreichsten Film aller Zeiten zu werden.

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