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    Das Ende des "Breaking Bad"-Films von Netflix erklärt: Der Brief in "El Camino"

    Am Ende von „El Camino: Ein Breaking Bad Film“ spielt ein Brief eine große Rolle. Einige Zuschauer stellen sich nun die Frage, wer der Adressat ist und was der Brief zu bedeuten hat. Wir verraten es euch. Achtung: SPOILER zum Ende des Netflix-Films.

    Netflix

    Letzte Warnung: Es folgen SPOILER zum Ende von „El Camino“!

    Am Ende von „El Camino: Ein Breaking Bad Film“ geht es für Jesse Pinkman (Aaron Paul) endlich in die Freiheit. Bevor er als Mr. Driscoll ein neues Leben in Alaska oder Kanada beginnt, gibt er dem auf das Beschaffen neuer Identitäten spezialisierenden Staubsaugerverkäufer Ed (Robert Forster) noch einen Brief mit.

    Ed kontrolliert den Brief, lässt ihn dann Jesse verschließen und verspricht, das Schriftstück in einem Monat aus Mexiko abzusenden. Doch an wen geht der Brief? Das fragen sich viele Fans und wir haben sogar die Spekulation entdeckt, dass er sich doch noch einmal mit seinen Eltern versöhnt. Doch es lässt sich nicht nur aus der Geschichte ganz logisch ein anderer Adressat ableiten, dieser wird auch in einer kurzen Szene bestätigt:

    Netflix

    Adressat des Briefes ist Brock Cantillo, an den auch kurz vorher erinnert wurde, als ein Bild von ihm und seiner Mutter zu sehen war.

    Wir erinnern uns: In „Breaking Bad“ hat Jesse kurzzeitig die Aussicht, endlich ein normales Leben zu führen – als er bei einem Meeting der Anonymen Drogensüchtigen Andrea Cantillo (Emily Rios) kennenlernt und sich verliebt. Doch die Aussicht auf eine Zukunft mit ihr und ihrem sechs Jahre alten Sohn Brock (Ian Posada) wird endgültig zerstört, als Nazi-Psychopath Todd (Jesse Plemons) die junge Mutter als Strafe für Jesses Fluchtversuch ermordet.

    Wir dürfen davon ausgehen, dass Jesse in dem mehrseitigen Brief Abbitte bei Brock, der wie ein eigener Sohn für ihn war, leistet und ihm die ganze Geschichte erzählt, wie es zum Tod seiner Mutter kam.

    Gerade Brock macht als Adressat auch besonders Sinn, weil er zwar neben der einen Fotografie nicht im Film zu sehen ist, aber die ganze Zeit über der zentralen Rückblende von „El Camino“ schwebt. Denn hier hat Jesse eine neue Chance zur Flucht, richtet sogar die Waffe auf seinen Geiselnehmer Todd. Dass dieser ihn zur Aufgabe bewegen kann, hat nicht nur mit Jesses Trauma (und ganz sicher nicht mit der Aussicht auf Peperoni-Pizza) zu tun. Stattdessen ist ihm klar, dass er damit Brock gefährden würde. Denn die Nazis haben klargestellt, dass bei Jesses nächstem Fluchtversuch der Junge dran glauben muss.

    Darum gab es kein Brock-Comeback

    Dass Brock selbst nicht mehr auftritt, hat einen simplen Grund: Der Film spielt Stunden bis Tage nach dem Serienende, in Wirklichkeit sind aber sechs Jahre vergangen. Ian Posada wäre nun einfach deutlich zu alt.

    Bei den Hauptdarstellern übergeht man den Altersfortschritt einfach und ignoriert, dass sich zum Beispiel ein Jesse Plemons deutlich verändert hat, bei Kinderdarstellern wäre das aber nicht möglich. So fehlt zum Beispiel auch Jesses kleiner Bruder Jake mit einer kurzen Begründung. Schauspieler Ben Petry ist mittlerweile Mitte 20 und deutlich zu alt. Schon in der Serie gab es deswegen im späteren Verlauf keine weiteren Auftritte der Figur.

    Die Liebe zum Detail

    Die Szene kurz vor zu Schluss, an die sich dann noch Jesses finale Fahrt in die Freiheit und eine Erinnerung an seine andere große Liebe Jane (Krysten Ritter) anschließt, hat aber nicht nur inhaltliche Bedeutung, sondern illustriert einmal mehr, wie die „Breaking Bad“-Macher ohne große Erklärungen mit viel Liebe zu Details Szenen inszenieren.

    Dass Ed den Brief aus Mexiko absendet, ist natürlich direkt logisch, denn er geht davon aus, dass die Polizei jeden im Umfeld von Jesse überwacht und so Brocks Post kontrolliert. So werden sie auf eine falsche Fährte gelockt. Doch er geht noch weiter. Er lässt Jesse selbst den Brief verschließen, sodass seine DNA durch den übertragenen Speichel am Couvert ist.

    Und dass er ihn liest, rundet das pedantische Wesen des sorgfältigen Profis ab: Denn natürlich will Ed sichergehen, dass in Jesses Worten kein Detail auf dessen neues Leben hinweist (was unter Umständen auch auf ihn selbst zurückzuführen wäre). Nicht umsonst hat Ed den Spitznamen „The Disappearer“.

    Denn wenn Ed jemandem eine neue Identität verschafft und damit dessen altes Ich verschwinden lässt, dann ist dieses auch für immer verschwunden.

    El Camino: Ein "Breaking Bad" Film
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