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    "Mulan": Das ist der Grund für den Verzicht auf Fan-Favorit Li Shang im Remake

    Im Unterschied zu den meisten Disney-Live-Action-Remakes wird sich der neue „Mulan“ deutlich spürbar von der Zeichentrickvorlage unterscheiden. Der fesche Captain Li Shang etwa fehlt – was mit #MeToo zu tun hat.

    Walt Disney

    Im neuen „Mulan“ wird nicht gesungen und auf Drache Mushu wird man vergeblich warten– denn wie uns Regisseurin Niki Caro bei einer Präsentation erster Szenen verraten hat, wollte sie eben kein Remake des Disney-Zeichentrickklassikers sehen, sondern eine Neuadaption der alten chinesischen Sage um Hua Mulan. 

    Auch ist der Film mit seinen Martial-Arts-Kriegsszenen für Disney-Verhältnisse brutal geraten und bekam darum in den USA keine Kinderfilmfreigabe. Da der neue „Mulan“ trotzdem einiges mit dem Animationsfilm gemeinsam haben wird, vor allem den Hauptplot, und von Disney ja auch aus Marketing-Gründen genau so betitelt wurde wie der Klassiker, Fragen sich einige Fans aber verständlicherweise, warum die Änderungen vorgenommen wurden – warum zum Beispiel mit Captain Li Shang eine zentrale Figur fehlt.

    Das Problem mit Li Shang

    Im ersten „Mulan“-Disneyfilm ist Captain Li Shang der nette, hübsche Vorgesetzte von Mulan, die als Mann getarnt in seiner Einheit kämpft. Die beiden fühlen sich rasch zueinander hingezogen (und weil diese Zuneigung ihren Anfang nimmt, als Li Shang noch davon ausgehen könnte, dass Mulan ein Mann ist, wurde die Figur für manche Zuschauer zur bisexuellen Ikone). Produzent Jason Reed verriet dem Magazin Collider am Filmset, dass auf Li Shang im neuen „Mulan“ ganz bewusst jedoch verzichtet wurde, da diese Figur nach der #MeToo-Debatte problematisch sei.

    Nach dem Weinstein-Skandal 2017 machten viele Frauen öffentlich, wie sie von Männern in einer Machtposition sexuell bedrängt oder missbraucht wurden und begannen damit eine breite Diskussion über strukturellen Machtmissbrauch. „Mulan“-Produzent Jason Reed:

    Gerade in Zeiten der MeToo-Bewegung wäre es unangenehm gewesen, einen vorgesetzten Offizier zu haben, der gleichzeitig das sexuelle Love Interest ist. Wir glaubten nicht, dass das angemessen gewesen wäre.“

    Li Shang wurde in zwei Figuren geteilt

    Die Lösung des Problems lag für die Filmemacher darin, Li Shangs Part auf zwei neue Figuren zu verteilen: auf Commander Tung (Donnie Yen), der Mulans Ersatzvater und Mentor ist, sowie auf Mulans Soldatenkameraden Honghui (Yoson An). Honghui und Mulan (Yifei Liu) können sich anfangs nicht ausstehen, lernen einander dann aber besser kennen.

    Und auch wenn Produzent Jason Reed das nicht explizit sagt, sieht es also sehr danach aus, dass wir mit Honghui den neuen Li Shang bekommen werden, nur ohne ungleiches Machtverhältnis.

    „Mulan“ startet am 26. März 2020. Wo ihr den Zeichentrick-„Mulan“ streamen können, seht ihr bei Moviepilot.

     

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