Die Triebfeder der Verwirrungen in „Election“ ist die Wahl zum neuen Paten der Triaden, die nach traditionellen Regeln vollzogen wird. Der neue Boss muss sich im Besitz eines alten Zepters befinden, um seine Machtposition zu legitimieren. Wie immer dreht es sich um traditionelle chinesische Werte: Freundschaft, Ehre, Treue. Zum neuen Boss wird Lam Lok (Simon Yam; „Bullet In The Head“) gewählt, womit der energische, großmäulige Big D (Tony Leung Kar-fai; „Der Liebhaber“) unzufrieden ist. Er fühlt sich selbst zum Anführer berufen und zettelt einen Bruder-Krieg innerhalb der Triaden an. „Ab jetzt sind alle Brüder seine Feinde“, bekommt er daraufhin zu hören. Es werden Intrigen gesponnen, Bündnisse und Geheimabkommen geschlossen und teilweise sehr brutal gegen die ehemaligen Freunde, beziehungsweise Geschäftspartner, vorgegangen...
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
4,0
stark
Election
Von Christian Horn
Hongkong ohne Triaden ist genauso wenig vorstellbar wie das Hongkong-Kino ohne Gangstergeschichten. An keinem anderen Ort der Welt werden so konsequent Gangsterfilme gedreht, und nirgendwo erreichen solche Filme einen derart kunstvollen Level, ohne langwierig zu werden. Spätestens seit John Woo sind Geschichten aus der Subkultur der Triaden eine feste Größe geworden; selbst Wong Kar wai nahm in seinem Debüt As Tears Go By zwei Gangster unter die Lupe. Mit „Election“ hat Johnnie To einen intelligenten, präzise inszenierten Beitrag zu diesem Komplex geliefert, der sich zu einer umfassenden Gesellschaftsstudie verdichtet, gleichzeitig aber auch als minimalistisches Psychogramm funktioniert. Zu Unrecht bekam „Election“ keinen deutschen Kinostart und wird nun vom „e-m-s“ auf DVD vertrieben.Johnnie To gehört neben Wong Kar-wai mit Sicherheit zu den derzeit interessantesten Regisseuren des Hong
In meinen Augen der realste Triaden Film überhaupt.
Auch was die Härte an geht.
Wer natürlich einen Actionblockbuster erwartet sitzt bei Election jedenfalls im falschen Film.
Anonymer User
2,5
Veröffentlicht am 25. Februar 2010
Für mich ein durchschnittlicher Film. Die Story ist ganz interessant mit ein paar schönen Wendungen. Aber die Charaktere sind nicht gut ausgearbeitet. Es ist für Europäer oft schon schwer genug Asiaten in Filmen zu unterscheiden bzw. sich die Namen zu merken, aber das Problem beseitigen gute Filme durch ausgefeilte Charaktere. Hier gibt es einen dicken Ex-Boss, einen Hitzkopf der viel zu theatralisch wirkt (vielleicht auch Schuld der ...
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