Vor 16 Jahren hat Missy Ma (Lizhen Ma) ihren Mann Han Sang-Min (der Laiendarsteller tritt unter seinem eigenen Namen auf) mit der gemeinsamen Tochter verlassen. Jetzt ist für den Bergmann Han der Zeitpunkt gekommen, an dem er sehen möchte, was aus seiner Tochter geworden ist. Deswegen reist er zum Drei-Schluchten-Staudamm, um in Fengjie nach seiner Frau zu suchen. Das ist aber schwieriger als gedacht, weil sich der ansteigende Wasserspiegel des Sees, der noch geflutet wird, immer neue Teile des Landes aneignet. Die Stadt, in der Missy wohnen soll, versinkt langsam aber sicher in den Fluten. Auch ihre Adresse existiert nicht mehr. Deswegen sucht sich Han eine Arbeit, um vor Ort nach seiner Frau suchen zu können. Dabei wird er Zeuge von der kontinuierlichen Kraft des Wassers, das sich nicht aufhalten lässt.
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
4,5
hervorragend
Still Life
Von Andreas Staben
Seitdem digitale Techniken eine im Vergleich zur herkömmlichen 35-mm-Produktion kostengünstigere und flexiblere Alternative bieten, werden immer mehr Kinofilme ganz oder teilweise mit DV-Kameras aufgenommen. Leider sehen diese Werke häufig aus wie billige Imitate, weil die spezifischen Unterschiede zwischen digitalen und analogen Bildern ignoriert werden oder aber tatsächlich versucht wird, den Look eines klassischen Kinofilms mit der Videokamera nachzuahmen. Bisher waren relativ wenige Filme in unseren Lichtspielhäusern zu sehen, deren Macher gezielt die spezifischen Qualitäten der Videobilder genutzt und ihre vom analogen Kino grundverschiedene Ästhetik erforscht haben. Zu den im Ergebnis sehr unterschiedlichen Versuchen in dieser Richtung gehören Arbeiten von Michael Mann (Collateral, Miami Vice), David Lynch (Inland Empire und David Fincher (Zodiac) sowie Last Radio Show. Der chinesi