Der elfjährige Li Cunxin (zunächst: Wen Bing Huang, später: Chengwu Guo; am Ende Chi Cao) ist ein Talent, das Mao nicht verborgen bleibt. Der Junge wird an die Pekinger Kunstakademie geholt, wo er zum Balletttänzer ausgebildet werden soll. Spielraum zur Entwicklung eines eigenen Stils besteht in der harten, siebenjährigen Ausbildung nicht. Während seine Mitstreiter technisch einwandfreie, doch seelenlose Auftritte absolvieren, bleibt Lis Hingabe zum Tanz jedoch stets spürbar. Das sieht auch Ben Stevenson (Bruce Greenwood, "Star Trek"), der in Peking einen chinesischen Austauschschüler für das Ballett von Houston sucht. Seine Wahl fällt auf Li, der nach anfänglicher Überforderung merkt, dass er seine Leidenschaft für das Ballett in den USA weitaus freier und individueller ausleben kann. Außerdem avanciert der talentierte Tänzer hier innerhalb kurzer Zeit zur lokalen Berühmtheit. Als sich das Austauschjahr schließlich gen Ende neigt, heiratet Li kurzentschlossen seine amerikanische Freundin Elizabeth (Amanda Schull, "Center Stage"), damit er nicht nach China zurückkehren muss – doch das chinesische Konsulat übt zunehmend Druck aus.
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
2,5
durchschnittlich
Maos letzter Tänzer
Von Christian Horn
Seit den Nullerjahren scheint das Genre der Leinwandbiografie eine regelrechte Renaissance zu erleben. So waren etwa im Jahr 2004 mit „Aviator", „Ray" und „Wenn Träume fliegen lernen" gleich drei Biographien in der Kategorie „Bester Film" für den Oscar nominiert. Berühmtheiten aus allen gesellschaftlichen Kreisen – ob aus Kultur, Politik oder Religion, ob Bankräuber, Countrysänger oder Filmdiva – liefern mit ihren Auf- und Abstiegsgeschichten genügend Stoff für Produzenten und Drehbuchautoren, wobei die künstlerischen Herangehensweisen stark variieren. Regisseur Bruce Beresford („Miss Daisy und ihr Chauffeur", „Last Dance") und Drehbuchautor Jan Sardi („Wie ein einziger Tag") wählen für das Biopic „Maos letzter Tänzer", das vom Werdegang des chinesischen Balletttänzers Li Cunxin erzählt und auf dessen Autobiografie aus dem Jahr 2003 basiert, eine recht klassische Dramaturgie, die ihren