Odd Horten (Baard Owe) ist Lokführer aus dem Herzen seiner Seele. Voller Leidenschaft und Genauigkeit vollführt er seinen Job, der schon immer sein Traumberuf gewesen ist. Doch nun neigt sich die Ära von Horten dem Ende entgegen, denn er bricht zu seiner letzten Fahrt auf, bevor er in den Ruhestand geht. Seine Kollegen überreden ihn, an seiner eigenen Feier zum Ausstand teilzunehmen. Und dann passiert genau das, was ihm in 40 Dienstjahren nicht einmal passiert ist: er verschläft am nächsten Tag seinen eigenen Zug. Auf einmal ändert sich sein Leben radikal. Er schließt sich zu Hause ein und bricht jeglichen Kontakt zu seinen Freunden an. Erst die Bekanntschaft mit dem Obdachlosen Teygve (Espen Skjønberg) lässt ihn erkennen, was er im Leben alles verpasst hat. Horten ändert seine Einstellung zu allem und gibt seinen Gedanken und Leidenschaften nach. Er erlebt einen Lebensrausch, den er sich nie hätte vorstellen können…
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
3,5
gut
O'Horten
Von Anna Lisa Senftleben
Kann man sich etwas Langweiligeres vorstellen, als einen Film über einen betagten Lokomotivführer kurz vor der Pensionierung, der zudem auch noch im trostlos-winterlichen Norwegen spielt? Ein Zug schlängelt sich durch verschneite Landschaften und im Führerstand sitzt ein Pfeife-rauchender Zugführer, der gerade seine letzte Fahrt von Oslo nach Bergen hinter sich bringt. Vielleicht fühlt sich der eine oder andere „Deutschlands schönste Bahnstrecken“-Fan nun tatsächlich von dieser Kurzsynopsis angesprochen, doch die meisten dürften an dieser Stelle ein Gähnen nur mühsam unterdrücken. Wie gut, dass es Filmemacher gibt, die nicht nur Bahnfreunden ihren Kinospaß gönnen. Dem norwegische Regisseur, Drehbuchautor und Produzent Bent Hamer ist es nämlich gelungen, aus diesem einschläfernd klingenden Thema seine Tragikomödie „O‘Horten“, ein Film voll warmer Ironie und schwarzem Humor, zu basteln.Odd
Ein klassischer Vertreter des „zarten“ Kinos wie ichs nenne: trauriger alter Kerl kommt in den Ruhestand und steht vor dem Nichts, beginnt dann eine schlichte Reise durch die Nacht auf der ihm diverse Menschen begegnen und es irgendwie schaffen ihm die Eindrücke verschiedenster Art aufzudrücken, einzubleuen usw. und am Ende sieht die Welt dann doch nicht mehr so schlimm aus. Es wird ausgiebig „gemenschelt“ und das hat sicherlich totalen ...
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