„Das Leben ahmt die Kunst weit mehr nach als die Kunst das Leben“ – diese Behauptung stellte der für seine Bonmots berühmte irische Schriftsteller Oscar Wilde einst auf. Ob er damit richtig liegt, bleibt natürlich Ansichtssache, die Frage aber, wer nun wen imitiert: die Kunst das Leben oder doch eher das Leben die Kunst, ist zeitlos reizvoll. In Wolfgang Beckers tragikomischer Kunstwelt-Satire „Ich und Kaminski“ nach dem gleichnamigen Roman von Daniel Kehlmann („Die Vermessung der Welt“) verschwimmen die beiden Ebenen nun so sehr, dass die Entscheidung unmöglich scheint - vielleicht die beste Antwort, die es auf diese Frage gibt. Sie ist jedenfalls ziemlich sicher im Sinne des Vorlagenautors, der sich in seinem Werk immer wieder an dem vertrackten Verhältnis von Leben und Kunst, Realität und Fiktion abarbeitet. Auch in Beckers megaerfolgreichem Ostalgie-Trip „Good Bye, Lenin!“ war dies s
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