Aloys Adorn (Georg Friedrich) ist ein ziemlich verschrobener Privatdetektiv, der unbemerkt und ungehindert das Leben anderer Menschen durch seine Kamera filmt und beobachtet. Doch sein geordnetes Leben steht auf einem sehr brüchigen Fundament und als ihn die Nachricht vom Tod seines alles dominierenden Vaters erreicht, wird der sehr labile Aloys aus der Bahn geworfen. Und als ob das noch nicht genügen würde, wacht er nach einer durchzechten Nacht in einem Bus auf - und all sein Equipment und die Observierungsaufnahmen wurden gestohlen! Doch dann meldet sich wenig später eine mysteriöse Frau bei ihm, die ihn zu einem seltsamen Experiment erpressen will. Aus dem Vollzeitvoyeur wird plötzlich selbst ein Getriebener, aber am Ende des Weges könnte vielleicht der Ausweg aus einer langen Einsamkeit liegen…
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Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
3,0
solide
Aloys
Von Christoph Petersen
Zu Beginn bewegt sich der Schweizer Tobias Nölle mit seinem Langfilmdebüt „Aloys“, das gerade im Panorama der Berlinale 2016 seine Weltpremiere feierte, auf den Spuren der großen Paranoia-Klassiker der 1970er Jahre – von Francis Ford Coppolas „Der Dialog“ bis zu Roman Polanskis „Der Mieter“. Mit vermeintlich simplen inszenatorischen Mitteln beschwört der für seine Kurzfilme bereits vielfach international ausgezeichnete Regisseur eine surreal-fesselnde Atmosphäre herauf, wobei es oft nur kleine Details sind, die irgendwie falsch wirken und die filmische Realität deshalb so brüchig erscheinen lassen. So sitzt Aloys (gewohnt großartig: Georg Friedrich) zum Beispiel immer auf dem Beifahrersitz, wenn er allein im Auto sein Pausenbrot isst - und wenn er sich am Telefon seiner Privatdetektei meldet, dann spricht er von sich selbst nur in der ersten Person Plural: „Wir kümmern uns!“ Nach und nac