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    Uhrwerk Orange
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    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Reicht in der sinfonischen Perfektion fast an 2001 heran, gefällt mir aber durch die Wahl der Musik, der Farben, der Darsteller und des Themas noch besser. Ein in dieser Form nie wieder gesehenes Meisterwerk der filmtechnischen Brillianz, in Kombination mit einer fesselnden, grandios erzählten Geschichte, die die Gesellschaft so grandios vorführt wie ich es noch nie erlebt habe.
    Boris die Klinge
    Boris die Klinge

    2 Follower 10 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Uhrwerk Orange ist mindestens so seltsam wie das Cover (wenn nicht seltsamer), was mich lange davon abhielt, diesen Film zu gucken. Doch wenn man den Film dann sieht, lernt man langsam das Cover zu verstehen, ohne ihn mit einer bestimmten Deutung zu versehen. Ich weiss nicht richtig was ich zu diesen Film schreiben soll, er ist ein komisches, ironisches Meisterwerk über unsere heutige Gesellschaft, das nicht besser hätte sein können. In diesem Film bekommt man eine noch nie so dagewesene schreckliche Darstellung der Brutalität, die nicht unbedingt in ihrer Ausübung brutal erscheint, sondern durch ihre Existenz an sich, oft untermalt durch klassische Musik. Oft vom großen Ludwig Van. Ein perfekter Film, der auch ein wenig deprimierend ist und mich für meinen Teil lange zum sinieren anregte.
    KritischUnabhängig
    KritischUnabhängig

    94 Follower 216 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Gesellschaftssatiren sind immer ganz schwierige Filme, vor allem wenn sie von Stanley Kubrick sind. Leider bin ich mit ihm nicht so auf einer Wellenlänge und habe einige seiner Werke gesehen, aber keines war für mich ein Meisterwerk. Auch hier ist es nicht der Fall, was nicht heißen soll, dass der Film schlecht ist. Für mich ist es ein guter Film geworden, der schon zum Nachdenken anregt, trotz der fast 40 Jahre, die er auf dem Buckel hat.



    Positiv fiel mir direkt auf, dass der Film gar nicht angestaubt wirkt, die Handlung ist teilsweise heute noch aktuell, die Bildqualität ganz gut und da es kein Effektfilm ist, machen die 40 Jahre wirklich nichts aus.

    Die Inszenierung der Gewalt und die dazugehörigie musikalische Untermalung lassen die ersten 40 Minuten wirklich zu einer reinen Gewaltorgie ausarten. Aus der Sicht von Alex ist es quasi Kunst. Diese unkonventionelle Darstellung gefällt mir ganz gut und hier hat der Film seine Stärken. Gute Kameraperspektiven, lockerer Erzählstil und krasse Dialoge tragen dazu bei. Die Gewaltdarstellungen mögen früher sicher schockiert haben, denn 1971 war man noch Meilen weit entfernt von Schockern wie Halloween oder erotischen/freizügigen Filmszenen. Heute beeindrucken die im Film titulierten ultrabrutalen oder auch sexistischen Szenen weniger. Man ist da ja inzwischen schon einiges gewohnt. Vielleicht sagt das auch etwas über den Zustand unserer heutigen Gesellschaft aus und bestätigt somit "Kubricks Vision" zum Teil.



    Was mir eher negativ am Film aufgefallen war, ist einerseits die Tatsache, dass die Gefägniszeit von Alex etwas zu kurz gekommen ist, dafür dann die Therapie- bzw. Nach-Gefägniszeit etwas zu träge, fast schon langweilig, dahererzählt wurde, und andererseits hat mich die klassische Musik mehr und mehr genervt. Anfangs passte das noch völlig und war ein hervorragendes Stilmittel, aber zum Ende des Films wurde damit dann etwas übertrieben, vielleicht auch absichtlich, um die ganze Therapiephase ins Lächerliche zu ziehen. Gestört hat es trotzdem. Auch verwirrt hat mich die Tatsache, dass der Mann im Rollstuhl Alex zuerst nicht erkannt hat. Er wusste doch von dem "Fall Alex" (war ja in der Presse). Auch wenn er Alex wegen der Maske nicht gesehen hat bei dem Überfall, war doch der damalige (spätere) Mord an der Katzenfrau in den Medien, und sicher hat er auch die Vergewaltigung an seiner Frau der Polizei gemeldet. Da Alex auch immer die gleiche Masche (an der Tür klingeln etc.) benutzte, war ja klar, dass er für beide Taten verantwortlich war. Also hätte er wissen müssen, dass Alex der Vergewaltiger seiner Frau war und dass der nun wieder aufgetauchte Mann Alex sein muss, da er sich als dieser vorstellt und seinen Fall (die Therapie) schildert. Naja ist jetzt nur eine Randbemerkung und für die eigentliche Intention des Filmes unerheblich, dennoch wollte ich es mal gesagt haben.



    Der Film hat nebenbei und vor allem in der zweiten Filmhälfte einiges an Gesellschaftskritik zu bieten (manchmal offen, und einige Male eher metaphorisch versteckt), doch die Art und Weise wie sie dargestellt wird, fand ich zu oft zu verallgemeinernd und einseitig. Die Frage ist auch, wie Kubricks Film ausgelegt ist? Tatsächlich als Satire oder vielmehr als Horror-/Katastrophenutopie?

    Kubrick prangert (bezogen auf den Zustand der Gesellschaft 1971) so gut wie alles an (was konservativen Kreisen ein Dorn im Auge war), z.B. den aufkommenden Drogenkonsum der Jugend, die fehlende oder zu lasche Erziehung, die Verlogenheit der Regierenden, die moderne Kunst/Architektur, die Wissenschaft, den Sexismus usw. All das sieht Kubrick als negativ und gefährlich an, und kreiert jetzt ein Schreckensszenario für die Zukunft (Wenn alles so weitergeht, dann könnte es im schlimmsten Fall 10 Jahre später so aussehen wie in "Clockwerk Orange" dargestellt). Da die Darstellung total übertrieben ist, sich nur auf eine einzelne Person (Alex) und sein beschränktes Umfeld bezieht, ist das eine sehr einseitige und oberflächliche Vision. Einzelne Missstände in der Gesellschaft werden auf alle Menschen verallgemeinert. Man hat den Eindruck, dass im Film alle Menschen pervers, brutal, korrupt, gestört oder sonst was sind. Einzelne gestörte Persönlichkeiten gab es schon immer in der Geschichte, doch wird auch suggeriert, dass die Gesellschaft als Gesamtheit die Quelle der Gewalt ist. Der Mensch ist von Natur aus zur Gewaltausübung unter gewissen Umständen bereit, egal welche moralischen Vorstellungen oder welche Erziehung er hat. Ist man dann machtlos dagegen? Wie geht man mit Menschen wie Alex um? Warum hat er solche Verbrechen begangen? Wie war sein sozialer Hintergrund? usw.



    Sind nur einige Punkte/Fragestellungen, aber ich fand den Film nicht durchweg befriedigend bezüglich der gesellschaftskritischen Anspielungen. Die Gesamtdarstellung ist dann insgesamt gesehen zu grotesk und satirisch für meinen Geschmack, aber die Schlussfolgerung oder Lösung fehlt leider. Was ist schließlich die Kernaussage des Films, der "Lernerffekt", die Moral der Geschicht oder wie immer man es bezeichnen will. Letztlich wird ein krasses Bild einer möglichen Zukunft (80er Jahre und später) der damaligen Gesellschaft (1971) gezeichnet, das natürlich nur bedingt, punktuell und lokal eingetreten ist (Stichpunkt zunehmende Pornographie durch das Internet).





    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 18. März 2010
    Es beginnt mit einem roten Bildschirm, dazu beunruhigende, atmosphärische Musik. Es wird brutal, bunt und stilvoll, soviel steht jetzt schon fest. Der Anfangsmonolog von Alex bestätigt diesen Eindruck und es beginnt ein Trip, ein Mix aus Horror und "horrorshow".



    Kein anderer hätte wohl den Social-Fiction-Meilenstein von Anthony Burgess so angemessen verfilmen können wie Stanley Kubrick. In erlesenen Kameraperspektiven wird dem Zuschauer eine Zukunft gezeigt, die gleichermaßen schrill und düster, amüsant und beängstigend ist. Ein großer Vorteil gegenüber dem Buch ist es, dass man die beschriebene klassische Musik hier auch direkt hören kann, was für eine unvergleichliche Atmosphäre sorgt. Die epischen Ausmaßen der Werke Beethovens und anderer Komponisten harmonieren perfekt mit der Gewalttätgkeit der Hauptfigur, bilden einen würdigen Hintergrund für seine Gedankengänge und Taten.



    Dabei wird die Gewalt im Gegensatz zu der Buchvorlage kaum gezeigt, hier gibt es keine Blutströme und keine augerissenen Zähne, die Brutalität ist sehr subtil, stark stilisiert und im Grunde genommen nicht ausufernd, aber dennoch ist die Wirkung beinahe episch. Doch es ist weniger die physische, sondern mehr die psychische Gewalt, die hier die Hauptrolle spielt. Die Entscheidung, ob nun natürliches gewalttätiges Verhalten durch unnatürliche, auf einer anderen Ebene gewalttätige Methoden "geregelt" werden darf, liegt beim Zuschauer selbst. In seinem besten Moment erschafft der Film ein moralisches Dilemma beim Zuschauer: Ist es gut, was hier gerade passiert? Oder ist es "schlecht"? Ist es verdient? Oder hat niemand so etwas verdient? Keine einfache Frage, zugegeben.



    Der Film kann sicherlich nicht die gesamte Geschichte zeigen, so ist der Gefängnisaufenthalt etwas verkürzt, dafür sind einige Stellen meiner Meinung nach sogar besser gelungen als im Buch ("I´m singing in the rain"), auch das eigentliche Ende fehlt, was dafür die kontroverse Wirkung des Films bestärkt und vom Zuschauer auch mehr Reflektion fordert. Dieses Werk ist im Grunde genommen alles, was man zum Thema Gewalt sagen kann, sowohl aus persönlicher als auch aus staatlicher Sicht. Auch wenn die Hauptaussage nur im Buch, welches ebenso jeder gelesen haben sollte, vorkommt:



    "Was will Gott? Will Gott den guten Menschen, oder will er den Menschen, der das Gute wählt? Ist ein Mensch, der das Böse wählt, womöglich gar besser als einer,dem das Gute aufgezwungen wird?"



    Göttlich...
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