Die Sowjetunion im Jahr 1928: Wie aus dem Nichts wird der Fabrikarbeiter Ljowuschka (Alexandre Koberidze) für die Rolle von Leo Trotzki im neuen Film von Sergei Eisenstein (Anton Gonopolski) besetzt. Doch seine Träume von einer Karriere als Filmstar werden genauso schnell wieder zerstört, als Trotzki bei Stalin in Ungnade fällt und aus dem Film geschnitten wird. Nun will Ljowuschka über den großen Teich und dort in der Filmindustrie von Hollywood Fuß fassen. Doch auf den Weg in die USA verliebt er sich in die vermögende Vampirin Octavia Flambow-Jansen (Lilith Stangenberg), die mit ihrem tollpatschigen Assistenten Jakob (Alexander Herbst) Badeurlaub an der Ostsee macht...
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Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
3,5
gut
Blutsauger
Karl Marx und seine kapitalistischen Vampire
Von Christoph Petersen
2017 avancierte Julian Radlmaier mit seinem Uni-Abschlussfilm „Selbstkritik eines bürgerlichen Hundes“ schnell zu einem DER Geheimtipps der Berlinale. Vier Jahre später hat es sein marxistischer Kostüm-Vampirfilm „Blutsauger“ nun in den auf formal aufregendes Kino spezialisierten Berlinale-Wettbewerb Encounters geschafft. Aber selbst wenn das Budget spürbar gewachsen, die Schauspieler namhafter und die angeschnittenen Genres gänzlich andere sind, ist der diskursive Antrieb doch derselbe geblieben: „Was ist denn jetzt mit dem Kommunismus?“ In seiner Meta-Satire „Selbstkritik“, in der Julian Radlmaier einen Filmemacher namens Julian spielt, der vor allem deshalb aktivistischer Kommunist sein will, um bei einer hübschen Kanadierin bessere Chancen zu haben, stellt sich der Regisseur diese Frage noch selbst. In „Blutsauger“ verhandelt sie hingegen ein zwischen Ostseedünen tagender Lesekreis,