Am 23. Juli 2018 steht für die ehemalige FEMEN-Anführerin Oxana Chatchko (Albina Korzh) ein bedeutendes Ereignis an: die Eröffnung ihrer Ausstellung blasphemischer Ikonen. Während sie durch Paris streift, trifft sie Liebhaber, diskutiert mit einem Kunstkritiker und stellt sich einem entscheidenden Termin zur Bestätigung ihres politischen Flüchtlingsstatus. Doch die Begegnungen rufen schmerzhafte Erinnerungen wach – an ihre Jahre als feministische Aktivistin, an Verrat und die Narben ihres Kampfes. Zwischen Kunst, Politik und persönlichen Dämonen stellt sich die Frage: Kann sie ihre Lebenslust wiederfinden?
Der letzte Tag im Leben der FEMEN-Mitbegründerin Oksana Schatschko
Von Michael Meyns
Auch wenn der mediale Rummel inzwischen deutlich nachgelassen hat, erinnert sich wohl noch jeder an Fridays For Future. Aber an Occupy Wall Street? Oder Pussy Riot? Oder FEMEN? Letztere wurden bekannt als die jungen Frauen, die mit blankem Busen gegen Sexismus, das Patriarchat und nebenbei auch noch Wladimir Putin protestierten. Dass der angestrebte Erfolg ausblieb, dürfte ein Grund sein, weswegen FEMEN zwar offiziell noch existiert, aber den Weg vieler Protestbewegungen genommen und weitestgehend aus dem Bewusstsein der Öffentlichkeit verschwunden ist. Insofern passt es gut, dass Charlène Favier in ihrer Kino-Biografie „Oxana - Mein Leben für Freiheit“ zwar das Leben der FEMEN-Mitbegründerin Oksana Schatschko schildert, die Aktivitäten der Gruppe aber nur nebensächlich behandelt. Stattdessen zeigt Favier eine junge, engagierte Frau, die voller Ambitionen lebte, sich als Künstlerin, aber
Provokante Aktionen und beherztes Eintreten für Frauenrechte
„Oxana - Mein Leben für Freiheit“ porträtiert den Zeitraum von 2008 bis 2018 im Leben der Femen-Mitbegründerin Oksana Schatschko. Die in der Ukraine insbesondere als Reaktion gegen den dortigen Sextourismus und Zuhälterei gegründete feministische Organisation erlange schnell internationale Aufmerksamkeit - gerade auch wegen den auffälligen Oben-Ohne-Protesten der Gruppe. Seit 2012 existiert auch ein Ableger in Deutschland, der u.a. feministische
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Femen in Film und Fernsehen
Mit „Oxana - Mein Leben für Freiheit“ erscheint der erste Spielfilm über die radikal-feministische Femen-Bewegung. Zuvor wurden die Protestaktionen der Gruppe allerdings schon ausführlich in diversen Dokumentationen und Fernseh-Reportagen porträtiert - so zum Beispiel in „Ukraine Is Not a Brothel“ (2013) oder auch in der Schweizer Doku „Femen - Mit Leib und Seele“ (2014).