Am Anfang von Christophe Honorés „Der Gymnasiast“ spricht ein Teenager (Paul Kircher) direkt in die Kamera: „Mein Name ist Lucas, und mein Leben ist zu einem wilden Tier geworden, dem ich mich nicht nähern kann, ohne gebissen zu werden.“ Zunächst kommt der Tod zu ihm als Vorahnung. Morgens fährt sein Vater (vom Regisseur selbst gespielt) ihn zum Internat in Chambéry, beim Überholmanöver in einer Kurve kommt das Auto von der Straße ab und in einem Feld zu stehen. Zwei Wochen später ist der Vater allein im Auto unterwegs, diesmal nachts. Auf gerader Fahrbahn gerät das Auto ins Schleudern und rammt einen entgegenkommenden Lastwagen. Lucas‘ Vater stirbt. Trauerarbeit, peinigender Verlust und plötzliche, alles lähmende Abwesenheit stehen oft im Zentrum der Filme von Honoré. Insbesondere erzählen sie aber auch davon, wie es möglich ist, trotzdem weiterzumachen. Dabei erweist sich Honoré seit
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