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    Mörderspinnen
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    3,5
    Veröffentlicht am 7. September 2014
    Was damals ein sehr schauriger Gruselfilm war, der einen so manchen kalten Schauer über den Rücken gleiten ließ, dürfte heutzutage wohl eher bei vielen als Trash durchgehen. Doch sollte man bei sehr alten Filmen aus dem Bereich Grusel / Horror etwas vorsichtiger an die Sache rangehen. Man darf auch nicht das Entstehungsjahr verdrängen und bedenken das sich vor allem das Sehverhalten der heutigen Konsumgesellschaft drastisch verändert hat. Filme wo die Bedrohung von einer Tierart ausgeht, waren vor allen in den 70er Jahren sehr beliebt, allen voran „Der Weiße Hai“ dürfte vielen Badegästen den Spaß am schwimmen im Meer ordentlich verdorben haben. Doch das auch eine Bedrohung am Land durch heimische Krabbeltiere ausgehen kann, beweist der Film „Mörderspinnen“ aus dem Jahr 1977, von Regisseur John ‘Bud’ Cardos. Der uns auch spätere Filme wie „Invasion aus dem Weltall“ von 1980, „Mutant II“ von 1984 und „Der Geächtete von Gor“ aus dem Jahr 1989 bescherte.

    Cardos spielt mit der Angst die sehr viele Menschen trifft, die Angst vor Spinnen! Und zudem gestaltete er den Film sehr authentisch und bediente sich an tausenden echten Spinnen, die allesamt aus Mexiko eigens für den Film importiert wurden. Betrachtet man die Story von „Mörderspinnen“ so dürften einem recht viele Parallelen zu Hitchcooks „Die Vögel“ ins Auge fallen, allen voran das Ende des Films ist doch sehr ähnlich gestaltet worden. Doch so eine Kopie eines Plotstückes mindert nicht gleich den Unterhaltungswert eines Films. Wer sich für „Mörderspinnen“ entscheidet, sollte sich bewusst sein, das es eine lange Zeit dauert bis der Film in Fahrt kommt und sich Spannung aufbaut. Man nahm sich sehr viel Zeit die einzelnen Charaktere ausgiebig dem Zuschauer zu präsentieren und vorzustellen. Doch nach gut 30 Minuten langsamen dahin geplätscher kommt der Plot in Fahrt und man bekommt das zu Gesicht was der Zuschauer sehnlichst erwartet, die Spinnen. Zwar sind hin und wieder mal eine ihrer Art im Bilde, aber eher um den Zuschauer vorzubereiten.

    Welcher Schauspieler einem von der Besetzungsliste sofort ins Auge sticht, ist „Kaptain Kirk“ alias William Shatner von der Raumschiff Enterprise. Er zog sich seinen Nicky – Pullover aus und schlüfte in ein Cowbow Outfit ala Farmer der 70er auf dem Lande. Cowboyhut, Stiefel und enge Jeans. Das ihm auch dieses Outfit steht, und er nicht nur ein Raumschiff dirigieren kann, beweist er deutlich in „Mörderspinnen“. Zudem dürfte manchen noch die deutsche Synchronstimme ins Gehör rumpeln, nämlich die deutsche Synchronstimme von Terence Hill fand hier seinen Einsatz.

    Die Spinnen lauern überall, sie krabbeln im Flugzeug umher, oder prasseln auf einzelne Charaktere herab. Egal wo und wie, Menschen mit Spinnenangst dürften hier mehr als nur Gänsehaut widerfahren. Durch den Einsatz echter Tiere, wirken viele Szenenabfolgen sehr authentisch und strahlen eine Bedrängnis und Bedrohung aus. Doch es gibt auch einen negativen Beigeschmack, laut Bookletangaben der DVD starben viele Spinnen aufgrund des Klimawechsel und der Action vor der Kamera. Auch Spinnen sind Lebewesen, aber hier regte sich niemand auf, aber sobald man einen Kannibalenfilm sah, wo ein Tier sein Leben lassen musste, gingen die Menschen auf die Barrikaden. Dies ist nur eine kleine Anmerkung meinerseits, und hat nichts mit der Qualität des Films zu tun.

    Für viele dürfte dieser Film schon sehr angestaubt wirken, doch behandelt er die Thematik des Tierhorrors sehr echt und lebensnah. Diverse Längen sind im Plot vorhanden, werden aber durch ansprechende Gruselszenen wieder weggebügelt. Schauspielerisch gesehen, handelt Shatner sehr nachvollziehbar und lebensnah, aber auch die anderen Schauspieler leisten zufriedenstellende Arbeiten ab. Wer sich für Oldschool Gruselfilme interessiert und nach „Tarantula“ immer noch keine Angst vor Spinnen hat, wird mit „Mörderspinnen“ seine Freude haben. Die paar Logikfehler und Schwächen des Films kann man getrost beiseite schieben und sich dem Filmgenuß hingeben. Trotz dessen das man nur ein kleines Budget für die Produktion hatte, kann man von einem überzeugenden Werk sprechen. Doch auch hier gibt es einen kleinen negativen Nebenaspekt, durch das geringe Budget waren den Filmemachern es nicht mehr möglich, eigene Kompositionen der Musik zu beauftragen, und somit bediente man sich aus anderen Produktionen einzelner Noten und Stücke und schusterte sich so seinen eigenen Score zusammen. Aber auch über dieses Manko kann man hinwegsehen.

    Realistischer konnte man diesen Film nicht umsetzen! Mich schockt eigentlich garnichts und Angst vor Spinnen habe ich auch nicht! Aber der Film gewinnt fast jedem eine Gruselhaut ab. „Mörderspinnen“ gibt es auf VHS und DVD. Die DVD kommt in einem Pappschuber daher und das Cover der Amarayhülle ist ein Bild von einer riesen Schar an Spinnen, hier ließ man sich bei der Gestaltung was einfallen.
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