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    TV-Warnung: Stylische Optik und reihenweise Stars – dennoch langweilt dieser Fantasy-Blockbuster gnadenlos
    Oliver Kube
    Oliver Kube
    -Freier Autor und Kritiker
    Oliver Kube ist seit den 1990ern als Journalist/Kritiker in Sachen Film, TV, Musik, Literatur & Technik tätig. Für FILMSTARTS schreibt er seit 2018.

    Der Trailer zum heute Abend laufenden Fantasy-Abenteuer verspricht Action, Drama und Romantik. Was dann aber in voller Länge geboten wird, ist alles andere als spannend, sondern fast schon eine Qual. Dafür braucht ihr wirklich nicht einzuschalten.

    „Snow White & The Huntsman“ läuft am heutigen 1. März 2024 um 20.15 Uhr auf Super RTL. Eine Wiederholung gibt es am 2. März um 21.50 Uhr. Falls euch diese Termine nicht passen, ihr den Film aber trotz unserer Warnung sehen wollt, könnt ihr ihn jederzeit im Rahmen eurer Flatrate-Abos bei WOW (ehemals Sky Ticket)* oder Amazon Prime Video* streamen. Oder ihr legt ihn euch als (4K/UltraHD-)Blu-ray, DVD beziehungsweise kostenpflichtiges Video-on-Demand zu.

    Bevor „Snow White & The Huntsman“ 2012 in die Kinos kam, war die Vorfreude bei Fantasy-Fans groß. Kein Wunder, denn die Voraussetzungen und Zutaten waren für den als Werbespot-Regisseur vielfach preisgekrönten Spielfilm-Debütanten Rupert Sanders eigentlich perfekt, um einen großen Leinwand-Triumph inszenieren zu können.

    Dem Briten stand nicht nur ein Mega-Budget von 170 Millionen Dollar zur Verfügung, um das weltweit immens beliebte Märchen „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ neu zu verfilmen. Er hatte auch Superstars wie Marvels Chris Hemsworth („Thor“), Kristen Stewart aus der „Twilight“-Saga und Oscargewinnerin Charlize Theron („Mad Max: Fury Road“) plus jede Menge wunderbare Charakterdarsteller vor der Kamera.

    Das Ergebnis von Sanders' Arbeit ist aber leider eine satte Enttäuschung. In unserer FILMSTARTS-Kritik attestiert Chefredakteur Christoph Petersen zwar, dass der Film visuell durchaus begeistern kann – es gab folgerichtig sogar Oscarnominierungen für die brillant aussehenden Kostüme und für die gelungenen Spezialeffekte. Dafür bleibt der hochkarätige Cast aber entweder furchtbar blass (Stewart, Hemsworth) oder trägt viel zu dick auf (Theron). Zudem langweilt das Ganze grausam, weil die Geschichte der Gebrüder Grimm hier nie wirklich in Schwung kommt, sowie obendrein fahrig oder sprunghaft erzählt und von blutleer anmutenden Figuren bevölkert ist. Uff!

    Universal Pictures International France
    "Snow White & The Huntsman" zeigt großartige Bilder wie dieses. Das war's dann aber leider auch schon fast ...

    Das Sequel/Prequel ist deutlich besser

    Wohl aufgrund der Star-Power, des mächtig auf den Putz hauenden Trailers und dank der enormen Publicity eines durch die Klatschpresse weitläufig ausgeschlachteten, amourösen Intermezzos des Regisseurs mit seiner Hauptdarstellerin war „Snow White & The Huntsman“ an den Kinokassen erfolgreich. So kam es trotz der vielen genannten Schwächen zu einer Fortsetzung. Am vier Jahre nach dem ersten Film veröffentlichten „The Huntsman & The Ice Queen“ war Rupert Sanders dann allerdings nicht mehr aktiv beteiligt. Und auch Kristen Stewart war nur kurz in aus dem ersten Part entliehenen Archivsequenzen zu sehen.

    Doch es liegt nicht allein daran, dass das Sequel, das gleichzeitig auch ein Prequel darstellt, viel besser gelang. Denn offenbar hatte man von Seiten der Produzenten und des Studios aus seinen Fehlern gelernt und verließ sich nicht mehr allein auf die weiterhin exzellenten Schauwerte. Stattdessen wurden neue Autoren engagiert, die eine deutlich flüssiger und mitreißender erzählte, sowie in Bezug auf die Figuren viel lebendigere Story präsentierten.

    „The Huntsman & The Ice Queen“ ist aktuell im Flatrate-Repertoire der Streaming-Abos von Netflix und Amazon Prime Video* enthalten sowie natürlich ebenfalls käuflich zu erwerben:

    Das ist die Story von "Snow White & The Huntsman"

    Dank ihrer Verschlagenheit und Rücksichtslosigkeit gelingt es der machthungrigen Zauberin Ravenna (Theron) die Herrschaft über das Königreich an sich zu reißen. Seitdem ist Snow White (Stewart), die Tochter und eigentlich rechtmäßige Thronfolgerin des von Ravenna ermordeten Königs (Noah Huntley), in einem Turmverlies des Schlosses eingesperrt.

    Als ihr nach Jahren endlich die Flucht aus ihrem Gefängnis gelingt, versteckt sich Snow White im Zauberwald. Da entsendet Ravenna den besten Fährtenleser in ihrem Reich, den Jägersmann Eric (Hemsworth), um sie aufzuspüren und zu töten. Der Witwer findet die wunderschöne junge Frau beinahe im Handumdrehen, bringt es dann aber nicht übers Herz, ihr wie befohlen das Leben zu nehmen.

    Zusammen fliehen die zwei vor Ravenna und freunden sich dabei mit einer Gruppe Zwerge (u. a. Ian McShane, Bob Hoskins und Nick Frost) an. Als dann auch noch Snow Whites Jugendliebe William (Sam Claflin) zu der bunten Truppe stößt, zieht diese gegen die Despotin samt ihrer zahlenmäßig sowie in Bezug auf die Bewaffnung weit überlegenen Armee ins Feld …

    "Völlig unterschätzt": Dieses fast vergessene Fantasy-Abenteuer müsst ihr laut dem "Game Of Thrones"-Autor gesehen haben

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    Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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