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    Streaming-Tipp: Der beste Film der letzten zehn Jahre ist schlappe 14 (!) Stunden lang – und jeder Kinofan sollte ihn gesehen haben!
    Christoph Petersen
    Christoph Petersen
    -Chefredakteur
    Hat im letzten Jahr mehr als 900 Filme gesehen - und jede Minute davon genossen, selbst wenn der Film gerade nicht so gut war.

    Das mehr als 14 Stunden lange Mammut-Meisterwerk „La Flor“ ist mein persönlicher Streaming-Tipp für kalte Dezembertage. Last euch nur nicht von der Länge abschrecken - es gibt auch Kung-Fu-Fights, Spionage-Storys und Harry-Potter-Anspielungen!

    +++ Meinung +++

    In den vergangenen drei Jahren habe ich „La Flor“ wirklich jedem empfohlen, der nicht bei drei auf den Bäumen war – und ich habe selbst nach 36 Monaten nicht vor, sobald damit aufzuhören... denn natürlich muss man bei einem Film, der mehr als 14 Stunden lang ist und sich nicht so leicht in eine Schublade einordnen lässt, mehr Überzeugungsarbeit leisten als bei einem knackigen 90-Minuten-Action-Film!

    Was genau ist "La Flor" eigentlich?

    „La Flor“ ist ein (!) Film, der allerdings aus sechs unterschiedlich langen Kapiteln besteht – wobei die vier Hauptdarstellerinnen in jedem Teil eine andere Rolle spielen. Es gibt eine Horrorgeschichte über eine verfluchte Mumie sowie einen sechsstündigen, den Globus umspannenden Agenten-Thriller ...

    ... und selbstverständlich auch eine „Twilight Zone“-trifft-„Harry Potter“-Meta-Dokumentation über den Regisseur selbst, der nur noch Bäume filmen will, weil ihm seine vier weiblichen Stars nach sechs Jahren Drehzeit (insgesamt wurde „La Flor“ über zehn Jahre hinweg gedreht) mächtig auf die Nerven gehen.

    Als ob das Kino ganz neu erfunden wurde

    So wirkt „La Flor“ letztendlich, als hätten sich die Macher*innen alle denkbaren Zutaten aus 120 Jahren Filmgeschichte genommen, um in ihrer brodelnden, dampfenden Hexenküche die Idee vom Kino noch einmal völlig neu zusammenzubrauen! Regisseur Mariano Llinás zollt den verschiedenen Genres vom B-Movie-Horrorfilm bis zum Martial-Arts-Agentenstreifen Tribut, nur um die gängigen Konventionen im selben Moment vollständig zu demontieren...

    Die ausführlichen FILMSTARTS-Kritik zu „La Flor“ (natürlich 5 Sterne!)

    Das ist ein mitreißendes Experiment, das nicht nur für einen Filmkritiker wie mich sauspannend ist – sondern auch einfach so unheimlich viel Spaß macht! Schließlich ist das alles kein schwarz-weißes Slow Cinema, sondern ein bunt zusammengewürfelter Genre-Mischmasch, der selbst über die extrem lange Laufzeit hinweg grandios unterhält.

    Mein Fazit lautet deshalb auch: 5 Sterne – aber sowas von! Eine der spannendsten, lustigsten, überraschendsten, faszinierendsten Kinoerfahrungen meines Lebens! Überwindet euren inneren Schweinehund und traut euch!

    Wie (und wo?) sollte man "La Flor" gucken

    Aufgrund seiner Einteilung in Kapitel kann man „La Flor“ gut in drei bis sechs Sessions ansehen. Ich selbst habe ihn damals an drei aufeinanderfolgenden Tagen im Kino gesehen:

    Wir gucken den 14,5 Stunden langen Kinofilm "La Flor" (aktueller Stand: nach 887 Minuten geschafft)

    So kann man „La Flor“ auch beim Streaming-Anbieter filmingo in mehreren voreingeteilten Stücken schauen – oder eben im Ganzen durch (nur aufpassen, dass ihr dann auch den Abspann nicht einfach überspringt, der ist nämlich auch noch mal 40 Minuten lang und enthält eine einzige lange, am Stück gedrehte Filmsequenz, die man dann nach fast 14 Stunden auch nicht einfach weglassen sollte).

    » "La Flor" bei filmingo

    Bei filmingo kostet „La Flor“, wenn man kein Abo besitzt, aktuell 6 Euro – was gerade einmal 41 Cent pro Stunde Film entspricht. Alternativ gibt es die DVD für knapp 20 Euro auch bei Amazon – und die sollte meiner Meinung nach eh im Regal jedes aufgeschlossenen Filmfans stehen:

    » "La Flor" auf DVD bei Amazon*

    Ich weiß gar nicht mehr, wie oft ich in den vergangenen Jahren die Beschwerde gehört habe, dass doch sowieso nur noch die immergleichen Filme gedreht werden – aber wenn man das so sieht, dann sollte man ruhig mal über seinen Schatten springen, und etwas so aufregend-anderes wie „La Flor“ auch einfach mal ausprobieren…

    Der neue beste Film aller Zeiten stammt von einer Frau: Die größten Filmkenner*innen der Welt haben zum ersten Mal seit 2012 wieder abgestimmt!

    Dies ist eine angepasste und überarbeitete Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels. *Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.

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