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    Neu auf Amazon Prime Video: Einer der besten FSK-18-Horrorfilme 2022 – blutig, stimmungsvoll und von einer Legende inszeniert
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Ob "Rosemaries Baby", "Halloween", "Cannibal Holocaust" oder "Scream": Pascal liebt das Horrorkino in seiner ganzen verstörenden Schönheit.

    Auf der Berlinale 2022 sorgte Dario Argentos „Dark Glasses“ für Begeisterung. Solltet ihr den Kinostart im Juli daraufhin verpasst und den Film bis heute noch nicht gesehen haben, könnt ihr den Geniestreich ab sofort im Abo von Prime Video nachholen.

    Dario Argento („Phenomena“) zählt zu den wichtigsten und prägendsten Regisseuren des Horrorkinos. Als Giallo-Großmeister hat er das Genre in den 1970er- und 1980er-Jahren nachhaltig beeinflusst und Meisterwerke wie „Suspiria“, „Tenebrae“ oder „Profondo Rosso“ verantwortet. In den 1990er-Jahren, spätestens aber Anfang der 2000er wurde dann jedoch immer deutlicher, dass Argento kaum noch Gespür für eindrucksvolle Bilder und ausgereifte Spannungssequenzen besitzt. Auf Gurken wie „Giallo“ oder „Dracula 3D“ konnte man entweder nur mit Galgenhumor reagieren oder den Mantel des Schweigens über sie hüllen.

    Man war sich jedenfalls recht sicher, dass man von Dario Argento in Zukunft nichts mehr erwarten dürfte – aber von wegen! „Dark Glasses – Blinde Wut“, der 2022 seine Premiere im Rahmen der Berlinale feiern durfte, muss sich keinesfalls vor den ganz großen Werken des italienischen Filmemachers verstecken und ist nach einer ganzen Handvoll an Reinfällen ein Comeback nach Maß. Falls ihr den ästhetischen Horrorfilm bislang noch nicht gesehen habt, könnt ihr das nun nachholen, denn „Dark Glasses“ ist ab sofort im Abo von Amazon Prime Video verfügbar.

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    Darum geht’s in "Dark Glasses"

    In Rom geht ein Serienmörder um. Bislang hat er bereits drei Prostituierte auf grausame Art und Weise mit einer Cello-Saite erdrosselt. Sein nächstes Opfer hat der Killer bereits auserkoren: Diana (Ilenia Pastorelli), ein Luxus-Escort, das in den Hotels der Via Veneto verkehrt. Eines Nachts verfolgt der Psychopath sie mit einem Lieferwagen und rammt sie, sodass sie in ein anderes Auto kracht. Als sie im Krankenhaus wieder zu sich kommt, ist alles in Dunkelheit gehüllt.

    Bei dem Unfall nämlich hat Diana ihr Augenlicht verloren. Rita (Asia Argento), eine junge Frau aus dem Blindenverein, hilft Diana bei den erstren Schritten durch ihr neues Leben, während die Polizei in der Zwischenzeit Ermittlungen anstellt – ohne Erfolg. Doch damit ist es noch lange nicht getan. Der Killer muss sein Werk vollenden und ist immer noch hinter Diana her. Unterstützt von einem chinesischen Waisenkind (Andrea Zhang) muss die Frau nun alles tun, um zu entkommen. Ein gnadenloses Katz- und Mausspiel beginnt...

    Argento hat nichts verlernt

    In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik konnte sich „Dark Glasses“ herausragende 4,5 von 5 möglichen Sternen sichern. In seinem Fazit schreibt unser Autor Jochen Werner: „‚Dark Glasses‘ ist der Film in Argentos Spätwerk, auf den sich wohl endlich auch wieder die von den sperrigeren Schönheiten seiner jüngeren Filme entfremdeten Fans einigen können. Ob er zum würdigen Schlusspunkt für das Werk eines ganz großen Horrorfilmregisseurs wird oder doch den Auftakt zu einer weiteren aufregenden Werkphase bildet, bleibt abzuwarten. Aber auf alles, was da noch kommen mag, darf man sich freuen.“

    Die offizielle FILMSTARTS-Kritik zu „Dark Glasses – Blinde Wut“

    Wer sich ein wenig mit dem Schaffen von Dario Argento auseinandergesetzt hat, der weiß, dass die Stärken des Regisseurs nicht etwa im Inhaltlichen liegen, sondern ganz eindeutig im Formalen. Das gilt nun natürlich erneut auch für „Dark Glasses“, der sich wohl am ehesten als ungemein betörende Seherfahrung beschreiben lassen darf. Letztlich geht es weniger um logische Zusammenhänge als vielmehr um Stimmungen und Eindrücke. Das lässt sich auch die Figuren selbst beziehen: „Hauptdarstellerin Ilenia Pastorelli ist weniger eine Schauspielerin als vielmehr eine Präsenz, die Argento allerdings wiederum sehr effektiv auch als solche inszeniert.“

    Interessant ist auch das Bild von Rom, welches Dario Argento in Szene setzt. Der ungewohnt eingetrübte Charakter der Metropole, der hier in jeder Einstellung zu vernehmen ist, unterstreicht nur noch einmal den Umstand, dass dieses Rom vor allem ein ungemein gefährliches Pflaser ist. Hier kommt es dann auch zu den Gewaltexzessen, für die Argento ebenfalls seit jeher bekannt ist. Obgleich „Dark Glasses“ eine FSK-18-Freigabe erhalten hat, ist die explizite Brutalität aber noch einmal deutlich zurückhaltender und sparsamer eingesetzt. Deftig geht es hier aber trotzdem zu, auch wenn der Schwerpunkt auf der Nachttrunkenheit liegt, die den Film – spätestens im Sumpfgelände in einem schwarzen Wald – immer mehr komplett für sich einnimmt.

    Schön ist auch, dass Argento zwar einige Motive aus seinem Schaffen aufnimmt, aber „Dark Glasses“ niemals zur Selbstkopie verkommen lässt, was sich auch anhand des Soundtracks von Arnaud Rebotini deutlich machen lässt: „Zwar gibt es dort immer wieder Reminiszenzen an die berühmtesten Filmmusiken in Argentos Œuvre, nämlich die ProgRock-Soundtracks von Claudio Simonetti und seiner Band Goblin). Allerdings schafft Rebotini auch viel Raum für flächigere Ambient-Klänge, die die mitunter hypnotische, somnambule Grundstimmung von ‚Dark Glasses‘ betonen.“

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