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    Rasanter Streaming-Tipp bei Disney+: Dieser Actionthriller hat die beste Auto-Verfolgungsjagd aller Zeiten
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Ob athletische Kampfkunst, die ehrfürchtig-ruhig gefilmt ist, oder explosiv-lärmender Hollywood-Bombast: Im Action-Kino ist er flexibel – eine konsequente Umsetzung ist für ihn aber stets ein Bonus.

    Inspiriert von wahren Begebenheiten: Der Actionthriller „Brennpunkt Brooklyn“ alias „The French Connection“ ist ein fesselndes Meisterwerk und umfasst die beste Auto-Verfolgungsjagd der Filmgeschichte. Disney+ hat den Klassiker in seinem Portfolio.

    Wahre Verbrechen und echte Unfälle in einem virtuosen Thriller, der mit geringem Budget massig Nervenkitzel bietet: All dies macht „Brennpunkt Brooklyn“ zu einem Klassiker, der Generationen von Filmfans begeisterte und zahlreiche Filmschaffende inspirierte. So gilt er als Inspirationsquelle für „Der Staatsfeind Nr. 1“, „Sieben“ und „The Batman“ – und viele weitere Filme, die sich bemühen, die dreckige Ästhetik, die erdrückende Spannung oder die sensationelle Action aus „Brennpunkt Brooklyn“ einzufangen.

    Es ist ein extrem schwieriges Unterfangen. Denn, um nun zum geläufigeren Originaltitel zu wechseln: „The French Connection“ ist mittlerweile über 50 Jahre alt – und hat absolut gar nichts von seinem Reiz verloren. Falls ihr euch davon überzeugen wollt oder nun Lust auf einen Rewatch bekommen habt: Der Actionthriller-Meilenstein „The French Connection“ ist im Abo bei Disney+ abrufbar.

    Sollte euch der mit fünf Oscars ausgezeichnete Klassiker Lust auf mehr machen: Auch seine Fortsetzung* findet ihr bei Disney+!

    "The French Connection": Eine Meisterklasse in Sachen Thrill und Action

    Die New Yorker Polizisten „Popeye“ Doyle (Gene Hackman) und „Cloudy“ Russo (Roy Scheider) gelten als die besten Leute ihres Reviers. Schließlich bringt niemand mehr Dealer zur Strecke als dieses eingespielte Team. Allerdings erwischt das Duo stets nur kleine Fische. Als sich der ausländische Großdealer Alain Charnier (Fernando Rey) in der Stadt herumtreibt, wittern Doyle und Russo ihre Chance auf einen massiven Erfolg…

    Dass ein Actionthriller fünf Academy Awards gewinnt, geschieht selten. „The French Connection“ gelang aber nicht bloß dieses Kunststück – der Kriminalklassiker gewann seine Trophäen sogar in „großen“ Kategorien: Regisseur William Friedkin und Drehbuchautor Ernest Tidyman erhielten für ihre Leistungen ebenso einen Oscar wie Hauptdarsteller Gene Hackman. Auch Gerald B. Greenbergs Schnitt, der die auf echten Ermittlungen basierende Geschichte in zügige 104 Minuten zwängt, ohne bei aller Rasanz die schmutzig-spröde Atmosphäre zu opfern, wurde ausgezeichnet.

    Gekrönt wurde all dies mit einem Sieg in der Hauptkategorie: Bester Film. Wohlverdient, vereint Friedkin doch den Nervenkitzel eines zügig erzählten Polizistenreißers mit einer denkwürdigen Charakterskizze.

    Die 100 besten Filme aller Zeiten: Die ultimative FILMSTARTS-Liste

    „Popeye“ Doyle ist ein verbissener, nach einem bislang ungeahnten Ermittlungserfolg gierender Cop – und der Archetyp eines miesen Bullen: Ruppig, emotional instabil, desillusioniert und durch und durch hasserfüllt. Allerdings rasselt Hackman nicht durch uninspirierte Klischees, die Doyles miese Art belegen, sondern lebt diesen angestrengten, anstrengenden und widersprüchlichen Charakter lebensnah aus. Das ist ebenso Tidymans schnörkellos strukturiertem Skript wie den (zu großen Teilen improvisierten) schroffen Dialogen zu verdanken – sowie Hackmans Können, in Doyles Hass einen Hauch Neid zu legen.

    Russo ist nur wenige Deut besser – es ist insofern ein kleines Wunder, dass die realen Vorlagen für die Hauptfiguren nicht nur den Film abgesegnet, sondern sich in Cameo-Rollen sogar beteiligt haben. Vielleicht half es, dass sie allem zum Trotz nicht am schlechtesten in diesem Film wegkommen. Denn so dreckig Doyles Wesen ist, das komplett an realen Schauplätzen gedrehte New York der 1970er-Jahre ist schmutziger:

    Man kann die zugemüllte und urinbefleckte, braun-graue Großstadt und die in der Luft stehenden Abgase förmlich riechen. Nicht nur, dass sich Friedkin exemplarisch-grässliche Drehorte ausgesucht hat (oftmals ohne Genehmigung), er und sein „Der Exorzist“-Kameramann Owen Roizman machten zudem aus ihrer Budgetnot eine Tugend!

    Ein Dreh mitten in New York - selbst bei der Action

    Denn durch die unschmeichelhafte Beleuchtung und die Kamera, die sich mitten ins Geschehen schmeißt, wirkt New York noch ruppiger und unbequemer. Es ist eine Ästhetik, die in einer unvergesslichen Auto-Verfolgungsjagd ihren Höhepunkt erreicht: Die Sequenz wurde im echten, brummenden Straßenverkehr gedreht – und umfasst neben einzelnen, geplanten Stunteinlagen unzählige Augenblicke, in denen spontan agiert werden musste. Auch Doyles Auffahrunfall ist echt, das Filmteam musste deswegen die Reparatur des beschädigten Wagens eines nichts ahnenden New Yorkers bezahlen.

    Die Szene so zu drehen, mag waghalsig, wenn nicht sogar vollkommen leichtsinnig gewesen sein. Es gibt ihr allerdings auch eine raue, reale Energie – inklusive eines unberechenbaren Tempos und einer von Zufällen diktierten, inneren Dramaturgie. Sicherheitshalber sollten Filmschaffende sich nie wieder an so einer Auto-Verfolgungsjagd versuchen, trotzdem ist sie die beste der Kinogeschichte.

    Unfassbar: In William Friedkins Horror-Klassiker "Der Exorzist" spielt ein echter Killer mit – und es kam erst Jahre später raus!

    Dies ist eine überarbeitete Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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