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    Neu im Heimkino: Sex, Drogen und ein mysteriöser Mord in einem ausgezeichneten Erotik-Thriller
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Er findet Streaming zwar praktisch, eine echte Sammlung kann es für ihn aber nicht ersetzen: Was im eigenen Regal steht, ist sicher vor Internet-Blackouts, auslaufenden Lizenzverträgen und nachträglichen Schnitten.

    Das Thrillerdrama „Jezabel – Sünden der Vergangenheit“ vereint Erotik, jugendliche Drogeneskapaden und die Spurensuche in einem nebulösen Mordfall. Nach internationalem Erfolg gibt es den Skandalfilm nun fürs Heimkino.

    Eine umstrittene Präsidentschaftswahl und eine Medienwelt, die dominiert wird von Berichten über ungeklärte Verbrechen: Das sind nicht gerade die Themen, die man üblicherweise in einem Erotik-Thriller erwarten würde. Doch „Jezabel – Sünden der Vergangenheit“ watet in genau diesen Gewässern.

    Der Film des venezolanischen Regisseurs Hernán Jabes vereint diese brisante politische Ebene mit Rückblenden auf ausgelassene, destruktive Jugendjahre voller Alkohol, härteren Drogen und ungezügeltem Sex. Nachdem das erotische Thriller-Drama insbesondere in Südamerika für Furore sorgte, hat es kürzlich den Sprung nach Deutschland gemacht: „Jezabel“ ist ab sofort fürs Heimkino erhältlich:

    Neben der Blu-ray ist außerdem eine DVD* von „Jezabel“ erschienen, darüber hinaus ist der Film unter anderem via Prime Video als VOD* verfügbar.

    "Jezabel": Nahe Zukunft, enger Körperkontakt

    Es ist das Jahr 2033: Venezuela kocht nach der Präsidentschaftswahl über. Doch ausgerechnet Reporter Alain (Gabriel Agüero) lassen die hitzigen Debatten im Land kalt. Erst eine Meldung über den Schriftsteller Salvador (Erich Wildpret) reißt ihn aus seiner Apathie: In seinem neuen Buch behandelt Salvador ungeklärte Morde und Vermisstenfälle der 2010er-Jahre. Als Alain davon erfährt, sucht er die Nähe zu Salvador – und beginnt alsbald eine Beziehung zu ihm. Doch Salvador ist von Alains Verhalten in gewissen Situationen irritiert – und bohrt deshalb nach.

    Schließlich schenkt ihm Alain reinen Wein ein, und berichtet von seiner wilden Jugend auf der Hochschule. Von der Zeit, als er (in Rückblenden gespielt von Luis Carlos Boffill) mit seinen Mitschülerinnen Eli (Eliane Chipia), Loló (Johanna Juliethe) und Cacá (Shakti Maal) unentwegt abhing. Sie feierten, schossen sich mit Alkohol und anderen Drogen ab, und hatten ständig Sex miteinander. Außerdem stifteten sie Unfrieden – und hatten eine traumatische Begegnung mit dem Tod. Diese Geschichten wecken Salvadors investigative Ader, obwohl Alain ihn bekniet, die Vergangenheit ruhen zu lassen.

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    Vier Teenager aus wohlhabendem Hause, die reuelose Suche nach Ekstase und ein brutaler Mordfall, dessen nebelhaften Umstände Jahre später von einem True-Crime-Journalisten neu aufgerollt werden: „Jezabel“ nimmt sogleich mehrere beständig für Aufsehen sorgende Themen und rollt sie zu einem Film zusammen.

    Doch obwohl „Jezabel“ in Deutschland direkt ins Heimkino kommt, ist er nicht mit kalkulierten Direct-To-Video-Reißern gleichzusetzen. Und das nicht bloß, weil „Predator 2“-Star María Conchita Alonso in einer wichtigen Nebenrolle mitspielt. Oder weil der Film im ungewöhnlichen, ultrabreiten Bildformat 3.00:1 gedreht wurde, etwa um genügend Platz für sogleich vier an sich schmiegende Teenies zu haben.

    Denn Regisseur Hernán Jabes genießt in Südamerika, insbesondere in seiner Heimat Venezuela, großes Ansehen für seine dornigen, gleichwohl einfühlsamen Geschichten über eng verknüpfte, schicksalsträchtige Menschen. Auch für „Jezabel“ ernteten er und sein Schreibpartner Eduardo Sánchez Rugeles großes Lob. Neben zahlreichen positiven internationalen Kritiken gab es 2022 einen regelrechten Durchmarsch beim Festival del Cine Venezolano – mit Auszeichnungen in stolzen fünf Kategorien.

    Noch mehr "Gefährliche Lust"

    Wenn es euch doch danach gelüstet, in diesen Breitengraden bekanntere Namen zu sehen, die sich durch eine Story über Lust und Geheimnisse wälzen, werdet ihr in wenigen Wochen bedient: Am 23. März erscheint der Erotik-Thriller „Out Of The Blue – Gefährliche Lust“ mit Diane Kruger im Heimkino.

    In weiteren Rollen sind Chase Sui Wonders, bekannt aus „Bodies Bodies Bodies“, „Promising Young Woman“-Nebendarsteller Ray Nicholson und Hank Azaria zu sehen, der bei den „Simpsons“ unter anderem Barkeeper Moe und Chief Wiggum seine Stimme leiht. Die Regie bei „Out Of The Blue“ übernahm Neil LaBute („Lakeview Terrace“).

    Bei der internationalen Presse kam der Film deutlich schwächer an als „Jezabel“ – aber was wäre das Genre der mainstreamtauglichen Erotik-Thriller ohne Filme, die Erinnerungen an Videotheken-Fehlgriffe wach rufen?

    Erotik-Kult neu im Heimkino: Hat ein Marvel-Star hier wirklich Sex vor der Kamera?

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