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    Neu im Heimkino: Dieser knallharte Kulthit war lange Zeit gekürzt + indiziert – jetzt gibt’s ihn uncut und mit FSK ab 18
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Er findet Streaming zwar praktisch, eine echte Sammlung kann es für ihn aber nicht ersetzen: Was im eigenen Regal steht, ist sicher vor Internet-Blackouts, auslaufenden Lizenzverträgen und nachträglichen Schnitten.

    Der ultrabrutale Western „Django: Sein Gesangbuch war der Colt“ war ein Kassenschlager und jahrelang in den Augen des Jugendschutzes ein Problemfilm. Mittlerweile ist er rehabilitiert, auf das limitierte Blu-ray-Debüt folgt nun eine reguläre Auflage.

    Plaion Pictures

    Die Kinolandschaft in den 1960er-Jahren war eine völlig andere: Ja, 1967 war mit „Man lebt nur zweimal“ ein James-Bond-Film der größte Kassenschlager Deutschlands. Doch abseits dessen waren unter anderem eine Dokumentation über sexuelle Aufklärung und mehrere längst vergessene Erotikfilme weit vorne in den Jahrescharts. Dazwischen drängelte sich mit „Django: Sein Gesangbuch war der Colt“ aber ein knüppelharter Western, der bis heute Kultstatus genießt.

    Der staubtrockene und blutrote Reißer kam bloß gekürzt in die Kinos, wo er über zwei Millionen Menschen erreichte. Diese gekürzte Fassung erschien auch auf Video und wurde 1982 indiziert. Erst 2007 wurde der Brutalo-Western vom Index genommen, Ende 2020 folgte endlich die Blu-ray-Premiere – uncut und mit FSK 18, sowie streng limitiert. Wer damals nicht zugegriffen hat, kann dies jetzt nachholen: Diese Woche erhielt „Django: Sein Gesangbuch war der Colt“ eine Blu-ray-Neuauflage – in voller Länge und dieses Mal in regulärer Auflage.

    Parallel dazu erschien eine DVD-Neuauflage* des Films. Inszeniert wurde „Django: Sein Gesangbuch war der Colt“ von Lucio Fulci, der sich vor allem für seine ebenso stylischen wie extrem blutigen Horrorfilme einen Platz im Regie-Olymp erarbeitete. Im Bonusmaterial der Blu-ray befindet sich unter anderem ein Audio-Interview mit dem Kultregisseur.

    Western von einem Horror-Experten – das ist "Django: Sein Gesangbuch war der Colt"!

    Goldwäscher Django (Franco Nero) wird mit Dringlichkeit zurück nach Hause bestellt. Dort angekommen muss er feststellen, dass die Ranch seiner Familie verkauft wurde – ausgerechnet an den machtgierigen Scott-Clan! Schlimmer noch: Bald danach erfährt Django, dass der Patriarch der Scott-Familie sein leiblicher Vater ist. Dies ist der Beginn einer blutigen Familienfehde zwischen Django und seinen Halbbrüdern und deren mordlüsternen Gefolgsleuten...

    Im italienischen Original hatte „Django: Sein Gesangbuch war der Colt“ narrativ nichts mit dem ursprünglichen „Django“-Film zu tun. Doch da Franco Nero in beiden Western die Hauptrolle übernahm, wurde in der deutschen Synchro kurzerhand aus diesem djangolosen Film ein neuer „Django“-Teil.

    Das ist zwar streng genommen eine Mogelpackung, allerdings wurde das Publikum in der langen Geschichte solch gerissener Promostrategien schon härter getäuscht: Wie im Original-„Django“ mündet auch in „Django: Sein Gesangbuch war der Colt“ der kernige Konflikt zwischen knurrigen Raubeinen in drastische Gewaltspitzen, die glatt ans Horrorkino erinnern.

    Jedoch wird in „Django: Sein Gesangbuch war der Colt“ Neros moralisch widersprüchlicher Titelheld zwischenzeitlich von seinem alkoholsüchtigen Szenenpartner Jeff überschattet, den Italowestern-Ikone George Hilton mit Genuss verkörpert. Darauf sollten sich Fans von Django (egal, ob echt oder via Synchro herbeigezaubert) einstellen, wenn sie diesen Kulthit erstmals schauen.

    Nachdem er 31 (!) Jahre beschlagnahmt war: Blutiger Ex-Index-Reißer kehrt uncut zurück ins Heimkino – Tarantino liebt ihn!

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