Warum wurde „Manta, Manta“ eigentlich zum Kultfilm? Ganz einfach: Er hat nicht nur auf teilweise ziemlich selbstironische Art und Weise die Ruhrpott-Mentalität auf die Schippe genommen, sondern konnte auch mit jeder Menge charismatischer, unverbrauchter Stars auffahren. Man darf nicht vergessen: „Manta, Manta“ war dafür verantwortlich, dass Til Schweiger zum Superstar aufsteigen konnte. Die Rolle des Bleifuß-Prolls Bertie war sein Durchbruch.
Neben Schweiger hat zudem nicht nur Tina Ruland als Uschi Eindruck hinterlassen, sondern auch Michael Kessler als Klausi. Eigentlich handelt es sich bei diesem Charakter um einen klassischen Sidekick, der die Grenze zum Comic Relief immer wieder leicht überschreiten darf. Klausi darf aber nicht nur in seine Stiefel pinkeln, um sie geschmeidiger zu machen, sondern am Ende auch zum großen Helden von „Manta, Manta“ avancieren, wenn er das Rennen antritt und gewinnt, zu dem Bertie nicht mehr in der Lage war.
Das hat Klausi nicht verdient
In „Manta, Manta 2“ zählt Michael Kessler nun zu den Rückkehrern aus dem ersten Teil. Optisch hat sich an seiner Figur wenig getan, außer, dass man natürlich sieht, dass 30 Jahre nicht spurlos an ihm vorbeigezogen sind. Das Problem ist aber, dass Til Schweiger und seine Autoren Klausi nun endgültig jedwede Form von Würde genommen haben. Wo Klausi in „Manta, Manta“ noch der treu-doofe Schussel mit dem guten Herzen gewesen ist, ist er hier der Volltrottel, der nur noch um der ausnahmslosen, fast schon lebensunfähigen Doofheit willen mit von der Partie ist.
Die Witze, die auf die Kosten von Klausi gehen, sind nicht nur altbacken, sondern gehen sogar so weit, dass sich inzwischen schon vermuten lässt, dass der Mann geistig beeinträchtigt ist. Quasi in jeder Szene, in der Klausi auftritt, muss er sich einfach nur zum Affen machen, ohne einen Funken echter Persönlichkeit oder Eigendynamik. Das ist schade, ziemlich unfair und einfach nur frech, denn am Ende von „Manta, Manta“ hat Klausi schließlich das Rennen gewonnen, welches das Geld eingebracht hat, damit Bertie und Uschi sich endlich ihre erste Wohnung leisten können.

Da wirkt es dann auch nicht nur unbeholfen, sondern fast schon gehässig und weltfremd, wenn Klausi am Ende das Herz von Siri (Nilam Farooq) für sich gewinnt. Die Liebelei zwischen dem ungleichen (!), völlig unglaubwürdigen (!!) Pärchen hat wahrscheinlich sogar den größten (!!!) Fremdschamfaktor, weil es keinerlei Natürlichkeit zwischen den beiden Figuren gibt. Sie haben sich nicht gefunden, haben keinerlei Gemeinsamkeiten, sondern sind gezwungenermaßen aufeinandergestoßen, weil Bertie von Siris Vater einen Motor klauen wollte. Woher die Gefühle kommen, bleibt letztlich ungeklärt. Stattdessen wirkt es eher unangenehm gönnerhaft, dass Til Schweiger Klausi auch noch einen aufgesetzten Moment des Sieges gönnt.
Dass der Umgang mit Klausi nicht das einzige Problem von „Manta, Manta – Zwoter Teil“ ist, aber sehr wohl ein Paradebeispiel, was an der verspäteten Fortsetzung falsch läuft, bestätigt auch die offizielle FILMSTARTS-Kritik, die 2 von 5 möglichen Sternen vergibt. Im Fazit schreibt unser Chefredakteur Christoph Petersen dabei: „‚Manta Manta – Zwoter Teil‘ fühlt sich über weite Strecken eher wie ‚Kokowääh 3‘ als eine Fortsetzung der Kult-Komödie „Manta Manta“ an. Das ist zwar auf kuriose Weise amüsant, dennoch fehlt es letztlich an Tempo, Witz und vor allem einer gehörigen Portion Ruhrpott-Charme.
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