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    "Ist nichts mehr heilig?" Harry-Potter-Fans verstehen die Welt nicht mehr und wettern gegen den Serien-Reboot
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Pascals Lieblingsserien sind „The Wire“ und „Sons Of Anarchy“. Bei "Hör mal wer der hämmert" und "Eine schrecklich nette Familie" bleibt er aber auch regelmäßig hängen.

    Es ist kein Gerücht mehr, sondern quasi bestätigt: „Harry Potter“ wird zur Serie! Dabei handelt es sich nicht um eine neue Geschichte, sondern um einen Reboot. Via Twitter haben einige Fans ihrem Unmut über diese Entscheidung nun Luft gemacht.

    Warner Bros.

    Schon Ende 2022 hat Channing Dungey, TV-Chefin von Warner Bros., Hoffnungen auf weitere Abenteuer aus der Welt von Hogwarts in Aussicht gestellt. Worum es sich bei neuen „Harry Potter“-Projekten handeln soll, wurde nicht bekannt gegeben. Seit gestern weiß man nun, dass Warner Bros. Discovery eine „Harry Potter“-Serie produzieren will, die dann auf dem Warner-Streamingdienst HBO Max ausgestrahlt werden soll. Wir berichteten.

    Der Hammer dabei: Bei der Serie soll nicht etwa die bereits bestehende Filmwelt ausgebaut werden. Nein, es handelt sich um einen Reboot. Das heißt also im Klartext: Die Geschichte von Harry Potter wird noch einmal neu erzählt. Natürlich nicht mit Daniel Radcliffe, Emma Watson und Rupert Grint in der Hauptrolle, sondern mit neuen Darsteller*innen. Wie es heißt, soll pro Staffel ein Buch adaptiert werden. Damit würde man am Ende also auf mindestens sieben Staffeln kommen.

    Fans sind überhaupt nicht begeistert

    Auf Twitter bekundeten zahlreiche User*innen nun ihren Ärger über die Entscheidung, noch einmal die Geschichten der Filme respektive der Bücher neu aufzulegen. „Harry Potter“-Fans können ziemlich gnadenlos sein und alles zum Einsturz bringen, was ihnen nicht zusagt. Man denke hier nur an die „Phantastische Tierwesen“-Reihe, die nach Teil 3 verfrüht ein Ende gefunden hat. Hinzu kommt, dass die „Harry Potter“-Filmreihe für Fans einfach heilig ist.

    Da passt es dann auch, was BLURAYANGEL auf Twitter schreibt: „Ich kann es einfach nicht glauben... das Franchise ist perfekt. Warum ein Reboot??? Ist nichts mehr heilig?“

    Auch Zoë Rose Bryant ist nicht einverstanden mit der Entscheidung, die „Harry Potter“-Saga noch einmal in serieller Form zu erzählen, auch weil J.K. Rowling daran erneut verdient: „Abgesehen davon, wie absurd unnötig ein ‚Harry-Potter‘-Reboot überhaupt ist, würde ich nicht einfach weiterhin Milliarden an eine Frau geben, die es zu ihrer Lebensaufgabe gemacht, die Existenz von Transfrauen zu diffamieren und unsere Leben mit ihrer hasserfüllten Rhetorik zu gefährden.“

    Die deutsche Twitter-Userin Lilischote hat ebenfalls eine klare Haltung zur kommenden Serie und schreibt: „Wer die HBO Harry Potter Serie, wenn sie jemals kommt, guckt, ist nicht solidarisch. Damit ihr es schon mal gehört habt.“

    Houston Coley ist sich sicher, dass die „Harry Potter“-Serie den wohl größten Hass überhaupt abgekommen wird – und zieht damit auch einen Vergleich mit der Amazon-Serie „Die Ringe der Macht“: „Schwer vorzustellen, dass irgendetwas derartig von irgendjemandem gehasst wird, wie der ‚Harry Potter‘-Reboot. Die Rechte werden Gründe finden es zu hassen, weil es woke ist. Die Linke wird es aus offensichtlichen Gründen hassen. Normalos werden einfach nur die Memes teilen. Es wird ‚Ringe der Macht‘ auf Steroiden. Betet für diese Kinder.“

    @kristenluvr hat indes ganz andere Sorgen, wenn es um den „Harry Potter“-Reboot geht: „Jetzt, wo ‚Harry Potter‘ eine Neuauflage bekommt, habe ich Angst, dass ‚Twilight‘ als nächstes dran ist.“

    Das ist nur eine kleine Auswahl von Stimmen in den sozialen Medien, es gibt aber auch viele andere, etwa unter dem Post zu unserem Artikel auf der FILMSTARTS-Facebook-Seite.

    Es scheint, dass die „Harry Potter“-Serie momentan überhaupt keinen guten Stand bei vielen Fans der Filme hat und es erstmal jede Menge Gegenwind gibt. Das muss aber nichts heißen, denn auf Twitter eine Anti-Haltung an den Tag zu legen, ist inzwischen schon mehr als nur gang und gäbe. Im Falle von „Harry Potter“, ein für viele sehr persönliches Thema, könnte dieses Negativecho aber womöglich auch größere Wellen schlagen. Das wird sich zeigen.

    Dass die Popularität der „Harry Potter“-Reihe aber nach wie vor ungebrochen ist, hat zuletzt das Videospiel „Hogwarts Legacy“ unter Beweis gestellt, in dem man sich in der Welt von Hogwarts frei bewegen und seinen eigenen Weg als Zauberer oder Hexe einschlagen konnte. Die Ablehnung ist also kein grundsätzliches Problem, im Falle der Serie sehen nun viele wohl auch einen Teil ihrer Kindheit in Gefahr.

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