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    Heimkino-Comeback: Dieser raue Gefängnisfilm lohnt sich (nicht nur) für alle Fans von "Mission: Impossible" & Co.
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Er findet Streaming zwar praktisch, eine echte Sammlung kann es für ihn aber nicht ersetzen: Was im eigenen Regal steht, ist sicher vor Internet-Blackouts, auslaufenden Lizenzverträgen und nachträglichen Schnitten.

    Dialoge, die sich in die Filmgeschichte gebrannt haben, ein cooler Hauptdarsteller und eine mitreißende, sozialkritische Story: „Der Unbeugsame“ ist ein eindrucksvoller Klassiker mit einem außergewöhnlichen Soundtrack. Jetzt neu in 4K!

    Preisgekrönt, vielfach zitiert und heute noch genauso relevant und fesselnd wie damals: „Der Unbeugsame“ mit einem überragenden Paul Newman ist ein regelrechter Gefängnisfilm-Klassiker. Umso überraschender ist es, wie lieblos das Thriller-Drama im deutschen Heimkino behandelt wurde. So erschien der Film mit denkwürdiger Musik des „Mission: Impossible“-Komponisten Lalo Schifrin zwar 2008 auf DVD und Blu-ray, doch beide Varianten sind längst zu Raritäten geworden.

    Seither gehen sie auf dem Gebrauchtmarkt für oftmals saftige Preise weg, Neuauflagen ließen derweil auf sich warten. Das führt dazu, dass das kürzlich erfolgte Heimkino-Upgrade zugleich eine günstigere Alternative darstellt: Diese Woche feierte „Der Unbeugsame“ seine 4K-Premiere!

    Das 4K-Set enthält den Klassiker obendrein auf Blu-ray-Disc. Deshalb lohnt es sich auch für Filmfans ohne 4K-Player, wenn sie „Der Unbeugsame“ ihrer Sammlung zufügen und den hohen Preisen für ältere, gebrauchte Editionen entgehen möchten.

    "Der Unbeugsame": Anti-autoritär, wuchtig & rau

    Kriegsveteran Luke Jackson (Paul Newman) hat bloß eine Parkuhr beschädigt – und dennoch wird er zu zwei Jahren Haft in einem Arbeitslager verurteilt. Dort rasselt er mit Platzhirsch Dragline (George Kennedy) zusammen, der mit Begeisterung auf dem Neuling herumhackt. Die Wärter (darunter Strother Martin) tun nichts dagegen, stacheln den Unfrieden in der Sträflingsgruppe sogar an. Doch je stärker seine Feinde ihn zu brechen versuchen, desto unnachgiebiger reagiert der Ex-Soldat...

    Als Luke Jackson gab Leinwandlegende Paul Newman eine der eindringlichsten Performances seiner glorreichen Karriere: Unnachgiebig, mit einer reifen Coolness versehen und mit immensem Willen sich durchzusetzen, wurde „Cool Hand Luke“ zu einem unvergesslichen, anti-autoritären Kinohelden.

    Neu im Heimkino: Eine der ikonischsten Sci-Fi-Filmreihen der Kinogeschichte gibt’s nun endlich komplett in 4K

    Newman wurde für seine Leistung dennoch nur für einen Oscar nominiert – mit dem begehrten Goldjungen ausgezeichnet wurde indes der fies-brillierende George Kennedy. Neben diesen gefeierten Darstellungen gingen auch die kernigen, zugleich smarten Dialoge in die Filmgeschichte ein – insbesondere Strother Martins Feststellung: „What we've got here is failure to communicate. Some men you just can't reach.“

    Diese Zeile, die einem knurrigen Wärter unerwartet Tiefe verleiht, wurde diverse Male in der Popkultur aufgegriffen und wiederholt zu einem der besten Filmzitate aller Zeiten gewählt. Und sie wurde vielfach interpretiert: Als kaschierte Abrechnung der Filmschaffenden mit dem Vietnamkrieg, wilde Jugendkultur oder mit dem ausartenden Kapitalismus.

    Ähnlich wie Martins Wärter, der überraschend komplex ist, funktioniert Stuart Rosenbergs Regieführung auf zwei Ebenen: Der spätere „Amityville Horror“-Macher erzeugt eine Atmosphäre, in der die Coolness des Protagonisten, die Unmenschlichkeit seiner Feinde und des ihn zerfleischenden Systems, sowie eine unverblümte Darstellung von Sadismus und Masochismus nahtlos ineinandergreifen.

    Diese Direktheit von „Der Unbeugsame“ wird durch konsequenten Symbolismus ergänzt, mit dem Rosenberg der zermürbenden Story einen tieferen Sinn einhaucht. Dazu passend schuf Lalo Schifrin einen Soundtrack, der mühelos zwischen quälend-finster, malerisch-hoffnungsvoll und verspielt changiert, ohne dabei zu zerfasern.

    Das ist nicht zuletzt der exzentrischen Orchestrierung zu verdanken, die neben Pianoklängen und jazzigen Blechbläsern auch Banjos und die Mundharmonika umfasst. Jetzt endlich kann dieser Score mit neuer Kraft durch euer Heimkino hallen!

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