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    Kult-Slasher neu im Heimkino: Dieser Horrorfilm stand 25 Jahre auf dem Index – jetzt erscheint er ungekürzt auf Blu-ray!
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Er findet Streaming zwar praktisch, eine echte Sammlung kann es für ihn aber nicht ersetzen: Was im eigenen Regal steht, ist sicher vor Internet-Blackouts, auslaufenden Lizenzverträgen und nachträglichen Schnitten.

    Lange war er in Deutschland als „Communion – Messe des Grauens“ bekannt, mittlerweile firmiert er auch bei uns unter dem Originaltitel „Alice, Sweet Alice“. Und jetzt feiert der Ex-Index-Reißer seine deutsche HD-Premiere – und zwar uncut!

    Ein Pornoregisseur nimmt Rache an der katholischen Kirche. Nein, das ist nicht etwa der Plot eines provokanten Horrorfilms, sondern die Ursprungsgeschichte des makaberen Slashers „Communion – Messe des Grauens“. Unter anderem in Deutschland hatte dieser Probleme mit dem Jugendschutz: Zunächst ungeschnitten mit einer FSK-18-Freigabe erschienen, landete er in dieser Fassung letztlich für 25 Jahre auf dem Index.

    Nach seiner Listenstreichung erhielt der Film unter seinem Originaltitel „Alice, Sweet Alice“ zwar mehrere DVD-Veröffentlichungen, doch erst jetzt feiert er seine deutsche HD-Premiere: Am 19. Mai 2023 erscheint „Alice, Sweet Alice“ erstmals in Deutschland auf Blu-ray – natürlich uncut und optional im limitierten Mediabook:

    Das Mediabook enthält den mittlerweile ab 16 Jahren freigegebenen Slasher auf Blu-ray und DVD, zudem umfasst es ein Booklet mit vielen Hintergrundinfos. Außerdem bekommt das Mediabook mehrere Alternativcover spendiert. Cover B* ist ominöser gehalten, Cover C* erinnert an den manischen Titelbild-Vibe reißerischer 80er-Videothekenpremieren und Cover D* ist etwas impressionistischer.

    Alternativ könnt ihr aber auch einfach zur Blu-ray-Standard-Edition* greifen oder zur DVD-Neuauflage*, die ebenfalls in Standardverpackung erscheint.

    "Alice, Sweet Alice": Ein Pornoregisseur hat die Schnauze voll – und kreiert einen Kult!

    Alice (Paula Sheppard) ist zwölf Jahre alt – und voller Neid auf die Aufmerksamkeit, die ihrer Schwester Karen (Brooke Shields) zuteil kommt. Die steht kurz vor ihrer Erstkommunion und ist daher aktuell der Mittelpunkt des Haushalts. Während der großen Zeremonie kommt es zum Unaussprechlichen: Karen wird hinter der Kirche von einer mysteriösen Gestalt erstochen und angezündet. Ist wirklich Alice für diese grausige Tat verantwortlich, oder wird das Kind fälschlicherweise beschuldigt?

    Alfred Sole hatte eine außergewöhnliche Karriere: Sein pornografischer Debütfilm „Deep Sleep“ wurde als erregende Obszönität eingestuft und daher aus den US-Kinos zurückgezogen. In den 1990er-Jahren wirkte er hingegen als Produktionsdesigner an mehreren Disney-Filmen mit, darunter am TV-Kultklassiker „Halloweentown“, in den 2000er-Jahren gestaltete er die Sets solcher Serien wie „Veronica Mars“ und „Castle“.

    Doch bevor er ins Metier des Setdesigns wechselte, widmete sich Sole vorerst dem Horror-Genre – und nutzte es, um sich an der katholischen Kirche zu rächen: Aufgrund seines Regiedebüts wurde Sole exkommuniziert, was in ihm starke religionskritische Gefühle weckte. Denen machte er mit seiner zweiten Regiearbeit Luft – „Alice, Sweet Alice“.

    Heimkino-Premiere: Dieser finster-opulente Horror-Klassiker ist quasi der Vorgänger von "The Sadness"

    Der Slasher ist gespickt mit katholischer Ikonografie, die durch Tötungssequenzen gebrochen wird, die deutlich drastischer ausfallen als im US-Horrorkino Mitte der 1970er-Jahre üblich. Auch die weiteren Gewaltdarstellungen sind harsch, geradezu zornig – wobei die mahnend über allem schwebenden Kruzifixe, Heiligenstatuen und Rosenkränze fast noch bedrohlicher in Szene gesetzt werden.

    Für die Spezialeffekte heuerte Sole einen Freund an, der zuvor Stunts machte und sich als Produktions- sowie Schnittassistent verdingte: William Lustig, der wenige Jahre später mit dem Serienkiller-Schocker „Maniac“ für Furore, Kontroversen und viel, viel Stress mit dem Jugendschutz sorgte. Lustigs Effekte und Soles von der Kirche förmlich angewiderte Regieführung brachten aber auch „Alice, Sweet Alice“ erwartbare Reaktionen ein:

    Unter anderem wurde der Film im Vereinigten Königreich stark geschnitten und trotzdem jahrzehntelang konfisziert. Und in Irland hagelte es massive Proteste gegen die „anti-katholische Botschaft“ des Slashers. Gleichwohl erhielt „Alice, Sweet Alice“ viele positive Kritiken – darunter von Kritikerlegende Roger Ebert. Zudem entwickelte sich der Horror-Schocker über die Jahrzehnte zum Kultklassiker, der für seine markante Bildsprache, fiesen Kills und seinen bitterbösen Humor gefeiert wird. Und all das wegen einer Exkommunikation...

    Neu im Heimkino: Dieser Schocker wird selbst für hartgesottene Horror-Fans zur Mutprobe – erstmals ungekürzt auf Blu-ray!

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