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    Wenn ihr bei "Midsommar" bei 109 Minuten und 52 Sekunden auf Pause drückt, wird das Horror-Meisterwerk noch viel gruseliger!
    Maximilian Knade
    Maximilian Knade
    -Freier Autor
    Erst durch den Horrorfilm hat Maximilian überhaupt seine Filmliebe entdeckt. Auch wenn sein Herz wahrscheinlich am meisten an Wes Cravens "Scream" hängt, kann er nicht verleugnen, dass er sich vor jedem Rob Zombie-Film freut wie ein Kind an Weihnachten.

    Mit „Midsommar“ gelang Ari Aster in seinem zweiten Spielfilm ein Meisterstück des Horrorfilms, in dem er auch unter Beweis stellte, wie viel Schrecken man mit gut platzierten Easter Eggs entfalten kann. Wir präsentieren euch ein gruseliges Beispiel!

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    Mit „Midsommar“ schuf Ari Aster einen der beeindruckendsten Horrorfilme der letzten Jahre. Das Werk erinnert stark an „The Wicker Man“ aus 1973, denn in beiden Film geraten die Figuren durch ihre Naivität in die Fänge einer gefährlichen Sekte. Dabei weiß der zweite Film des „Beau Is Afraid“-Regisseurs vor allem durch seine Bildsprache zu begeistern. Trotz – oder gerade wegen! – seiner durchgehend hellen Beleuchtung und vieler bunter Farben ist „Midsommar“ gruseliger als ein Großteil aller Horrorfilme, die bei tiefer Nacht spielen. Seinen Schrecken entfaltet der Film dabei vor allem aus den Ritualen der Sekte und aus den psychologischen Mechanismen, die er thematisiert.

    Eines der zentralsten Motive des Filmes ist das Familien-Trauma: Dani (Florence Pugh) hat ihre Eltern und ihre Schwester verloren. Letztere litt stark unter ihren psychischen Erkrankungen und ermordete infolgedessen beide Elternteile und letztlich sich selbst. Ihr Freund Christian (Jack Reynor) ist ihr letzter Halt – allerdings ist ihre Beziehung bereits brüchig geworden. Im Laufe des Films wird Dani mit ihrer alten Familie abschließen und Schritt für Schritt eine neue – beängstigende – Familie kennenlernen. Der Film untermalt diesen Prozess mit gruseligen Easter Eggs, die an dieses Hauptmotiv des Filmes erinnern.

    Rückkehr von den Toten

    So können die Zuschauer*innen die Eltern und Schwester von Dani in verschiedenen Szenen wiederentdecken. Da psychedelische Drogen in dem Film ein wichtiges Handlungselement darstellen, scheint es kaum überraschend, dass sie uns in den merkwürdigsten Momenten begegnen: Wenn Dani mit einem Blumenkranz gekrönt wird, seht ihr ihre Eltern im Publikum. Dieses Easter Egg ist verbunden mit einem weiteren, einem gruseligen Foreshadowing. So gibt es zu Beginn des Filmes eine Szene, in der wir Danis Eltern schlafend im Bett sehen. Auf dem Nachttisch steht ein Bild von Dani. Und was ziert den Bilderrahmen? Ein Blumenkranz! Es ist also keinesfalls Willkür, dass Aster Danis Eltern ausgerechnet bei ihrer „Krönung“ wieder auftauchen lässt.

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    Rechts im Bild seht ihr Dani mit dem Blumenkranz

    Auch Terri erscheint ihrer Schwester, und zwar während eines Bad-Trips im Spiegel. Sie taucht jedoch ein weiteres Mal auf – als noch viel besser verstecktes Easter Egg. Wenn ihr bei 109 Minuten und 52 Sekunden auf Pause drückt, werdet ihr sie bei einem Umzug zur Beendigung eines Rituals entdecken. Während ihr im Vordergrund seht, wie die Sekten-Mitglieder in einer Reihe gehen, an deren Spitze die gekrönte Dani getragen wird, erscheint Terri als ganz dünnes, kaum sichtbares Bild im Hintergrund in den Bäumen. Dieses Easter Egg ist zum einen wegen seiner Bildhaftigkeit erschreckend: Wer fürchtet sich nicht vor dem Gesicht einer toten Person, das ganz unscheinbar in den Bäumen auftaucht? Zum anderen ist es symbolisch beängstigend. Es zeigt, wie Danis Trauma unterbewusst fortbesteht.

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    Wenn man es einmal gesehen hat, bekommt man es nicht mehr aus dem Kopf.

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