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    Tod und Schrecken in Venedig: Unser Redakteur auf den Spuren von Hercule Poirot und "A Haunting in Venice"
    Stefan Geisler
    Stefan Geisler
    -Redakteur
    Stefan liebt Film. Er vermisst die wöchentlichen Besuche in der Videothek, denn das ziellose Umherirren in den Gängen hat ihm Seherfahrungen wie "Donnie Darko" oder "Fear and Loathing in Las Vegas" beschert.

    Unser Redakteur Stefan Geisler war in Venedig, um sich auf die Spur des legendären Meisterdetektivs Hercule Poirot und dessen neusten Kriminalfall „A Haunting in Venice“ zu begeben - schaurige Gestalten und eine Séance inklusive.

    Disney und seine verbundenen Unternehmen

    Einer der prägnantesten Aussagen des neuen Hercule-Poirot-Films „A Haunting in Venice“ lautet, dass auf jedem Haus in der italienischen Lagunenstadt Venedig ein Fluch lasten würde – und wäre dies nicht der Fall, dann würde zumindest ein unheilvoller Geist in den alten Bauwerken spuken. Wer die Atmosphäre dieser eigenwilligen Stadt mit ihren ruhelosen Wasserstraßen und den von der rauen Seeluft angegriffenen Häuserfassaden einmal erlebt hat, der kommt nicht umhin, diesem Zitat irgendwie zuzustimmen.

    Ja, Venedig umgibt ein Aura des Geheimnisvollen, des Übernatürlichen. Selbst den schmalen Einkaufsgassen wohnt teilweise ein echter Spuk inne, denn aus vielen Schaufenstern starren einen die fantastisch gearbeiteten venezianischen Masken schweigend und mit leeren Augen an. Wie passend also, dass der neuste Krimi des beschnauzbarten Detektivs Hercule Poirot von der ländlichen Ortschaft Woodleigh Common in England in diese mysteriöse Stadt verlegt worden ist.

    Zum Kinostart von Kenneth Branaghs drittem Poirot-Fall „A Haunting In Venice“, der auf Agatha Christies 60. Roman „Hallowe'en Party“ (früher als „Die Schneewittchen-Party“ bekannt) basiert, wurde ich von Disney nach Venedig geladen, um mich hier auf die Spuren des berühmten Meisterdetektivs zu begeben. Neben einem Special-Screening, einer Führung durch die Stadt und einer atmosphärischen Gondelfahrt, durfte ich dabei auch an einer inszenierten Séance teilnehmen, die gerade für einen Horrorfan wie mich ein unterhaltsames Vergnügen darstellte.

    Disney und seine verbundenen Unternehmen
    Wo könnte man den Film besser genießen als in Venedig?

    "A Haunting in Venice" setzt endlich auf eine tolle Kulisse

    „A Haunting in Venice“ lebt wie kein anderer Teil der Whodunit-Reihe von seinem außergewöhnlichen Setting. Die kalte und bisweilen sehr künstliche Greenscreen-Optik aus „Mord im Orient-Express“ und „Tod auf dem Nil“ wird eingetauscht gegen eine greifbare Kulisse – und teilweise wurde sogar in Venedig selbst gedreht. Beispielweise im Palazzo Pisani a Santo Stefano, einem prunkvollen Palast in Venedig, der im Film zu Poirots Venedig-Residenz, in dem seinen ruhigen Lebensabend genießen will.

    Und auch die Gondelfahrten durch die Kanäle von Venedig oder die Aufnahmen vom Markusplatz wurden vor Ort aufgenommen. Erstaunlicherweise ist dabei ausgerechnet der düstere Palazzo der tragischen Opernsängerin Rowena Drake, in dem der Großteil der Handlung des Films spielt, ein Studiobau – fügt sich aber wunderbar in das atmosphärisch schaurig-schöne Stadtsetting ein.

    Auf den Spuren von Hercule Poirot

    Da der Film so verknüpft mit der speziellen Stimmung der Lagunenstadt ist, ist es nur konsequent, Venedig auch für sich sprechen zu lassen. Und so konnte ich im Rahmen einer Schnitzeljagd durch die Stadt die Drehorte erkunden. Durch enge Gassen und über die Wasserwege führte dabei die Spurensuche, die immer wieder von einigen maskierten und in Gewänder gehüllte Gestalten unterbrochen wurde, die für ein paar schaurig-schöne Momente sorgten.

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    Grusel-Sightseeing durch Venedig

    Somit stand die Rätseltour atmosphärisch ganz im Zeichen des neuen Poirot-Abenteuers, das sich erstmals auch im Horror-Genre verorten lässt. Natürlich sollte hier niemand einen wirklichen Horror-Schocker erwarten. Die gezielt eingesetzten Grusel-Momente sind dabei aber wirkungsvoll genug, um dem Krimi-Vergnügen einen neuen Anstrich zu geben. Durch diese Einschübe wird das klassische Whodunit immer wieder erzählerisch aufgelockert, was es angenehm von seinen Vorgängern abhebt.

    Übrigens: Die erwähnte Schnitzeljagd durch die Stadt hat übrigens meine Gruppe gewonnen – womöglich ist an mir ein echter Hercule Poirot verloren gegangen.

    Stefan Geisler
    Bin ich ein echter Hercule Poirot?

    Eine Live-Séance - und ich mittendrin

    Abgeschlossenen wurde der Abend durch ein ganz besonderes Event: Eine Live-Theater-Darbietung der Séance aus dem Film – und auch wenn ich gerne an einer echten spirituellen Sitzung teilgenommen hätte, war die Performance, die sich stark an der Sequenz aus „A Haunting In Venice“ orientierte, ein schauriger Grusel-Spaß – Geisterbeschwörung, Grusel-Mädchen und selbstdrehende Stühle inklusive.

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    Eine inszenierte Séance in schönem Ambiente.

    Es bleibt zu hoffen, dass „A Haunting In Venice“ nicht das letzte Abenteuer von Kenneth Branagh als Agatha Christies neurotische Spürnase Hercule Poirot gewesen ist. Die Reihe scheint sich inzwischen gefunden zu haben und zu verstehen, dass die Kriminalfälle nicht unbedingt von einem riesigen Staraufgebot leben – auch wenn der neuste Teil mit Hollywood-Größen wie Tina Fey („30 Rocks“), Jamie Dornan („Belfast“) und Oscar-Gewinnerin Michelle Yeoh („Everything Everywhere All At Once“) wieder hervorragend besetzt ist – sondern auch immer das Setting einen wesentlichen Reiz zum Rätselvergnügen beiträgt.

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