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    Tragische Inspiration: So löste ein Unfall den Start einer legendären Action-Reihe aus, die bald fortgeführt wird
    Sebastian Groß
    Sebastian Groß
    -Freier Autor
    Manchmal fühlt er sich alt, weil er damals „The Big Lebowski“ oder „Matrix“ zum Kinostart gesehen hat. Andererseits konnte er damals „The Big Lebowski“ und „Matrix“ zum Kinostart sehen. Zum Glück behält er das für sich, außer jemand fragt ihn. Jetzt fragt ihn halt endlich.

    Mit „Furiosa“ kommt schon nächsten Monat der fünfte Teil der „Mad Max“-Saga in die Kinos. Der Hintergrund der Reihe ist dabei ziemlich traurig...

    Fans der „Mad Max“-Reihe mussten sich in Geduld üben. Doch am 23. Mai 2024 startet endlich "Furiosa: A Mad Max Saga" in den deutschen Kinos, nur eine Woche nach seiner Erstaufführung bei den Filmfestspielen von Cannes. Dort feierte vor nunmehr neun Jahren auch schon „Mad Max: Fury Road“ seine umjubelte Weltpremiere, der von nicht wenigen als Revolution des Action-Kinos gefeiert wurde. Ein Siegeszug, dessen Anfänge schon viel länger zurückliegen – genauer: 45 Jahre.

    1979 ist nämlich der allererste „Mad Max“-Film erschienen, der bis heute kultisch verehrt wird, Mel Gibson zum Star machte und George Miller als ernstzunehmenden Regisseur etablierte. Denn bevor er zum Filmemacher wurde, war der Australier in einem ganz anderen Bereich tätig – so verdiente er sein Geld als junger Mediziner. Laut Miller war es schließlich ein tragisches Ereignis, das dazu geführt hat, dass er das Stethoskop gegen eine Kamera tauschte.

    Während eines Interviews auf der diesjährigen CinemaCon berichtete Miller, dass er damals als Assistenzarzt einen Polizisten getroffen hatte, der den tödlichen Unfall seines eigenen Sohnes miterlebt hatte (via Deadline). Laut dem Regisseur war diese Tragödie eine einflussreiche Episode in seinem Leben, die er gedanklich nicht loswurde und ihn zur Idee von „Mad Max“ inspirierte.

    Die Geschichte des ersten Teils von 1979 dreht sich ebenfalls um einen Polizisten, der nicht nur sein Kind, sondern auch seine Frau auf tragische Weise verliert. Im Film ist es jedoch kein Unfall, sondern ein Anschlag einer brutalen Motorradgang, die den Polizisten letztlich dazu bringt, zum gnadenlosen Rächer zu werden und das Gesetz in die eigenen Hände zu nehmen. Dabei zeigt Max seine düstere und durchaus auch sadistische Seite, wenn er einem Gangmitglied die Wahl lässt, ob er seine Fessel aus Metall aufsägt und Gefahr läuft zu verbrennen oder er den Vorgang beschleunigt, indem er sich den eigenen Fuß absägt. John Kramer alias Jigsaw ist sicher ein großer Fan.

    George Miller hat aus der Not eine Tugend gemacht

    Handlungsort ist dabei das australische Hinterland einer postapokalyptischen Welt. Der Grund, warum Miller sein Spielfilmdebüt dort spielen ließ, war allerdings tatsächlich nicht so sehr eine künstlerische als vielmehr eine ökonomische Entscheidung. Da der Film nur ein knappes Budget von rund 350.000 US-Dollar zur Verfügung hatte, war es schlicht und ergreifend nicht möglich, belebte Straßen sperren zu lassen. Stattdessen drehte das Team im Outback und kreierte somit den ikonischen Look des Films, der sich mit den weiteren Teilen ausbaute und gewiss auch andere Erzählungen, die in der Postapokalypse beheimatet sind, beeinflusste. Laut Miller war das letztlich eine glückliche Fügung, wie er in einem Interview mit Deadline verriet:

    „Die Idee war es, die Geschichte in einer dystopischen Zukunft anzusiedeln, einfach weil wir auf leeren Straßen drehen konnten – und das war wirklich Glück, denn versehentlich wurde der Film, der sonst zeitgenössisch und naturalistisch gewesen wäre, unabsichtlich allegorischer“

    Miller erwähnte darüber hinaus auch, dass der tragische Unfall, der ihn inspirierte, ihn auch dazu beeinflusste, einen Film kreieren zu wollen, der „vollständig auf visuelle Sprache“ setzte. Seine vier „Mad Max“-Filme sind in der Tat so konzipiert, dass sie nicht zwangsläufig gesprochene Worte brauchen. Vor allem „Fury Road“ lebt von seiner Nonverbalität, sogar so sehr, dass Millers bevorzugte Fassung des Films eine schwarz-weiße ist, die in der Tonebene komplett auf Dialoge verzichtet, damit die Action für sich selbst spricht.

    Das tut sie so gut, dass das Werk (in seiner normalen Version) erst letztes Jahr von über 10.000 Kritikern zum besten Film der letzten 25 Jahre gewählt wurde! Gegen welche Filme sich das bahnbrechende Endzeit-Spektakel durchgesetzt hat, erfahrt ihr im folgenden Artikel:

    Über 10.000 Kritiker haben gewählt: Ist dieses Action-Meisterwerk der beste Film der letzten 25 Jahre?

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